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US-Wahlen: Katholiken bevorzugen demokratische Bewerber

Die vier aussichtsreichsten Bewerber um die demokratische Präsidentschaftskandidatur liegen in der Gunst katholischer Wähler allesamt vor Donald Trump, wie eine aktuelle Umfrage belegt. Vor dem Katholik Joe Biden schneidet aber noch ein anderer Kandidat besser ab.
Wahlkampf in den USA - Sanders
Foto: Preston Ehrler (SOPA Images via ZUMA Wire) | Auch nicht-katholische Wähler würden alle favorisierten demokratischen Bewerber dem republikanischen Amtsinhaber Trump vorziehen. Im Bild: Der linke Senator Bernie Sanders bei einer Wahlkampfveranstaltung.

Die US-Demokraten können für die im kommenden Jahr anstehenden Präsidentschaftswahlen Hoffnung aus dem potenziellen Abstimmungsverhalten katholischer Wähler schöpfen: Einer aktuellen Umfrage zufolge liegen die aussichtsreichsten Bewerber um die Kandidatur der Demokraten in der Gunst der katholischen Wählerschaft allesamt vor dem amtierenden Präsidenten Donald Trump.

Am besten schneidet Bernie Sanders ab

Die Erhebung, die vom in Washington, D.C. ansässigen Meinungsforschungsinstitut „RealClear Opinion Research“ zusammen mit „EWTN News“ durchgeführt wurde, sieht den ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden bei Katholiken mit 52 Prozent im direkten Vergleich deutlich vor Trump, der lediglich auf 39 Prozent kommt. Auch die linke Senatorin Elizabeth Warren (49 Prozent) würde Trump (41 Prozent) schlagen.

Am besten schneidet der ebenfalls linke Bewerber Bernie Sanders ab: Mit 54 Prozent der Stimmen liegt er laut der Umfrage am weitesten vor Trump, für den sich im direkten Vergleich mit dem Senator aus Vermont nur 39 Prozent der katholischen Wähler entscheiden würden. Knapp würde das Rennen zwischen Trump und dem demokratischen Bürgermeister der Stadt South Bend in Indiana, Pete Buttigieg: Mit 46 zu 41 Prozent würde jedoch auch er sich gegen Trump durchsetzen.

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Kaum Abweichungen zu den Präferenzen von Nicht-Katholiken

Betrachtet man das potenzielle Abstimmungsverhalten nicht-katholischer Wähler, die in derselben Studie ebenfalls befragt wurden, so ergeben sich kaum Abweichungen zu den Präferenzen der Katholiken: Auch nicht-katholische Wähler würden alle favorisierten demokratischen Bewerber dem republikanischen Amtsinhaber Trump vorziehen.  

Für die Umfrage wurden vom 15. bis zum 21. November 2.055 registrierte Wähler befragt. 1.223 davon katholisch. Dem Leiter des Instituts „RealClear Opinion Research“, John Della Volpe, zufolge, sei diese sehr aussagekräftig im Hinblick auf das Ergebnis der Wahlen im kommenden Jahr. Meistens habe man mit der Analyse des katholischen Wählerverhaltens letztendlich auch den Wahlsieger vorhersagen können. Insgesamt machen katholische Wähler 22 Prozent aller Wahlberechtigten aus.

US-Gesellschaft intolerant gegenüber Religion

In der Erhebung wurden Katholiken auch nach ihrer Meinung zu der Aussage befragt, dass christliche Werte eine wichtigere Rolle in der Gesellschaft spielen sollten. 31 Prozent stimmten dem „deutlich“ zu, ebenfalls 31 Prozent brachten ihre „teilweise“ Zustimmung zum Ausdruck. Zwölf Prozent würden „deutlich“ widersprechen, 18 Prozent „teilweise“. Darüber hinaus gaben 30 Prozent der befragten Katholiken an, dass ihnen das Thema Religionsfreiheit sehr am Herzen liegt – bei den nicht-katholischen Befragten lag dieser Wert sogar bei 34 Prozent. 70 Prozent der katholischen Befragten stimmten jedoch auch der These zu, dass die US-Gesellschaft intoleranter gegenüber Religion werde.

DT/mlu

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