Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Hunger

Sudan vor humanitärer Katastrophe

Die UN sieht eine Ernährungskatastrophe auf den Sudan zukommen. Das Land steht wegen Krieg und Vertreibung vor einer riesigen Hungerkrise.
Wegen Krieg und Vertreibung droht dem Sudan eine riesige Hungerkatastrophe.
Foto: IMAGO/DAVID ALLIGNON (www.imago-images.de) | Wegen Krieg und Vertreibung droht dem Sudan eine riesige Hungerkatastrophe.

Der Sudan steht nach UN-Angaben vor der weltgrößten Hungerkrise: 18 Millionen Menschen sind betroffen. Und  Hilfe kommt bei ihnen durch den blutigen Konflikt zwischen Machthaber Abdel Fattah Abdelrahman Burhan und seinem ehemaligen Vize Mohammed Hamdan Daglo nicht an . Die Armee kämpft gegen die von Daglo angeführten Rapid Support Forces (RSF), einer paramilitärischen Miliz. Wegen der seit April 2023 andauernden Kämpfe sind Millionen Menschen auf der Flucht und von Hunger bedroht.

Lesen Sie auch:

Nach UN-Angaben steht das Land vor der weltgrößten Hungerkrise. Aber weder die Regierung noch die Rebellen, die sich bei ihrem Machtkampf um das Leid der Bevölkerung nicht kümmern, denken daran, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Bemühungen von Saudi-Arabien, der Afrikanischen Union (AU) und den USA um eine dauerhafte Waffenruhe scheiterten.

Friedensappell des Papstes

Am ersten Fastensonntag hatte Papst Franziskus sein Mittagsgebet genutzt, um einen flammenden Friedensappell in die Welt zu senden. Besonders ging das katholische Kirchenoberhaupt dabei auf den Krieg im Sudan ein, der seit zehn Monaten tobt. „Ich appelliere erneut an die Kriegsparteien, diesen Krieg zu beenden, der den Menschen und der Zukunft des Landes so viel Schaden zufügt. Beten wir, dass bald Wege des Friedens gefunden werden, um die Zukunft des geliebten Sudan aufzubauen".,

 Keine allzu großen Erwartungen gibt es im Blick auf die internationale Geberkonferenz, de heute in Paris stattfindet., Organisiert wurde sie von Frankreich, Deutschland und der EU. Bei dem Treffen sollen weitere finanzielle Mittel für die Unterstützung des nordostafrikanischen Landes gesammelt werden. Vor allem aber geht es auch um freien, sicheren und ungestörten Zugang humanitärer Hilfe. DT/chp

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Hungersnöte Papst Franziskus Päpste Waffenruhen

Weitere Artikel

Der Machtkampf im Sudan hat den drittgrößten Flächenstaat Afrikas inzwischen zum Schauplatz einer der weltweit schlimmsten humanitären Krisen gemacht.
02.01.2025, 10 Uhr
Meldung
Der Waffenstillstand eröffnet einen Raum für Hoffnung, schreibt Michael Schnieders, Statthalter der Deutschen Statthalterei des päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
16.10.2025, 19 Uhr
Michael Schnieders
Wer nicht fliehen konnte, ist nach dem Fall von al-Fashir dem Tod geweiht. Der Westen schaut dem Marionettenspiel unbeteiligt zu, um seine Interessen im Nahen Osten nicht zu gefährden.
03.11.2025, 20 Uhr
Veronika Wetzel

Kirche

Wenn Desinteresse nicht zum Leitmotiv beim Thema Synodalität werden soll, ist die Mitarbeit aller gefragt, keine maximale Gremienverehrung. Das Erzbistum Köln macht es vor.
03.12.2025, 11 Uhr
Regina Einig
Viele Katholiken in Deutschland würden ihre Art, Kirche zu leben, darin nicht erkennen, so Leo XIV. Weiterer Dialog und Zuhören seien notwendig, um keine Stimme auszuschließen.
02.12.2025, 18 Uhr
Meldung
Papst Leo plädiert für ein „neues Denken“ im Nahen Osten: Gerade die Religionen können zeigen, dass Friede und Versöhnung möglich sind.
02.12.2025, 18 Uhr
Guido Horst
Was haben Weihnachten und Hochzeiten gemeinsam – jedenfalls, wenn man Jesus Christus um seine Meinung fragt?
03.12.2025, 00 Uhr
Redaktion
Mut machende Worte voller Hoffnung bildeten den kraftvollen Abschluss des Besuchs des Papstes im leidgeprüften Land der Zedern. Geprägt war er von Begeisterung – aber auch von Gedenken.
02.12.2025, 10 Uhr
Guido Horst