Der kanadische Psychologe und Bestsellerautor Jordan Peterson reist derzeit mit seiner „Beyond Order“-Tour durch Mittel- und Nordeuropa. Zuletzt machte er Halt in der ungarischen Hauptstadt. Dort hielt er eine Rede im Palais Sándor, dem Sitz der ungarischen Staatspräsidentin Katalin Novak, die dem 60-Jährigen Peterson den ungarischen Verdienstorden verlieh.
Peterson lobt ungarisches Familiengesetz
In seiner Rede, von der Novak Ausschnitte auf ihrer Twitter-Seite veröffentlichte, sprach der emeritierte Professor der University of Toronto von der Wichtigkeit, von sich selbst wegzublicken und sich dem Dienst am anderen hinzugeben. „Menschen finden den tiefsten Sinn ihres Lebens im Dienst an ihrer Ehefrau, ihrem Ehemann, ihren Eltern, ihren Kindern, im Dienst an ihrer Gemeinde“, sagte Peterson. In einer anderen Rede lobte der Kanadier ein ungarisches Gesetz, das Familien mit vier Kindern und mehr steuerlich begünstigt. Gesetze wie dieses würden dazu beitragen, Abtreibungsraten zu reduzieren ohne Verbote einzuführen zu müssen.
Keine Peterson-Tour in deutschsprachigen Ländern
Mit seinem „Beyond Order“-Event, das nach seinem gleichnamigen internationalen Bestseller-Ratgeber benannt ist, tourt Jordan Peterson im Juni durch Slowenien, Kroatien, Polen, Rumänien, aber auch Schweden und Dänemark. In den deutschsprachigen Ländern findet kein Event statt. Die Show ist als „Frage-Antwort“-Format konzipiert. Die Teilnehmer können per „Slido“ Fragen schicken, einige beantwortet der klinische Psychologe. Moderiert wird das Event von Petersons Ehefrau Tammy. Seine Antworten waren ein Potpourri aus seinen Ratgebern sowie seiner zahlreichen YouTube-Vorlesungen über die Bibel, Politik und die Lehre über die Archetypen des Psychiaters C.G. Jungs.
Kritik an linken Aktivismus
Auf die Frage, welche weitere Regel für ein gelingendes Leben er dem Publikum geben würde, gab Peterson zur Antwort: „Trage gesellschaftliche Verantwortung.“ Er betonte die Wichtigkeit, sich in Vereinen und besonders der Kirche einzubringen. Darüber hinaus kritisiert der emeritierte Professor, dessen Vorlesungen oft von Demonstrationen und Pfeifkonzerten linker Organisationen begleitet wurden, den Aktivismus der radikalen Linken. Diesem Aktivismus liege der Glaube an den „Willen zur Macht“ zugrunde, der vermeintlich alle Beziehungen durchdringe. Diesen Glauben bezeichnete Peterson in seiner Show als „dämonisch“. DT/esu
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