Die Randale in der Stuttgarter Innenstadt haben auch die Aufmerksamkeit der Kirche in Stuttgart geweckt. Mitten in der Stadt, unweit vom Schlossplatz liegt der katholische Dom St. Eberhard. Dort hat Stadtdekan Christian Hermes seinen Dienstsitz. Am Dom oder am Haus der katholischen Kirche gab es keine Schäden in Folge der Ausschreitungen, wie eine Mitarbeiterin des Stadtdekanates auf Anfrage der Tagespost mitteilte.
Dennoch fand der Geistliche für die Randalierer gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" kräftige Worte: „Die Ausschreitungen eines hemmungslosen und hasserfüllten Mobs heute Nacht hier vor unserer Tür machen mich fassungslos. Die muskelbepackten Horden, die unsere Stadt zusammengehauen haben, können hoffentlich ermittelt und mit aller Härte bestraft werden.“
Hart Worte für Schaulustige
Auch für die Zuschauer von Zerstörung und Plünderung hatte der Priester eine Botschaft: „Was für Affen!“ Aufmunterung und Unterstützung des Geistlichen haben die Polizei und die Hilfskräfte, denen Hermes sein Gebet zusicherte. Den Rettungskräften und dem Technischen Hilfswerk sowie der Polizei dankte Hermes ausdrücklich.
Strengere Ordnung
Aus den Worten des Priesters, der auf Grund der räumliche Nähe Kenntnisse von der Lage rund um den Schlossplatz hat, lässt sich entnehmen, dass die Eskalation nur eine Frage der Zeit war. Nicht nur aus Stuttgart, sondern aus dem ganzen Umland kämen nach Worten des Stadtdekans Massen junger Leute am Wochenende in die Innenstadt, um so wörtlich „die Sau rauszulassen“. Die bisherigen fruchtlosen Diskussionen um die Sicherheit kritisiert der Priester streng. Von den Ordnungsbehörden fordert er künftig eine neue und strengere Sicherheits- und Ordnungspolitik für die Innenstadt.
DT/pwi
Weitere Informationen zu den Randalen in Stuttgart lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Holen Sie sich das ePaper dieser Ausgabe