Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Voderholzer im Hintergrund

Rassistische Geste: Bistum Regensburg distanziert sich von Foto

Ein Mann zeigt beim „Marsch für das Leben“ ein "White-Power"-Zeichen. Das Bistum distanziert sich von „Menschen mit diesem Weltbild“.
Abtreibungsgegner demonstrieren beim "Marsch für das Leben"
Foto: IMAGO/Rolf Zoellner (Zöllner) (www.imago-images.de) | Der Sprecher des Regensburger Bistums, Stefan Groß, distanzierte sich von einem Foto, auf dem ein Mann einen rassistischen Gruß zeigt, und erklärte, dass man von dessen Entstehung nichts gewusst habe.

Das Bistum Regensburg hat sich von einem Foto vom „Marsch für das Leben“ in Berlin distanziert, auf dem ein Mann eine rassistische Geste zeigt. Im Hintergrund ist auch der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer zu sehen. „Das Bistum Regensburg und Bischof Rudolf distanzieren sich ausdrücklich von diesem Foto!“, erklärte das Bistum Regensburg auf dem Kurzmeldungsdienst „X“ (vormals Twitter). Voderholzer würde „niemals an der Seite von Rechtsradikalen laufen. Das Foto entstand ohne unser Wissen. Leider mischen sich unter die friedlichen Teilnehmer auch Menschen mit unredlichem Gedankengut, das wir in keinster Weise tolerieren!“

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Entstanden ist das nun für Diskussionen sorgende Foto am Samstag beim „Marsch für das Leben“ in Berlin. Die Geste, die der Mann zeigt, gilt als Erkennungszeichen der sogenannten „White-Power“-Szene, deren Anhänger eine Vorherrschaft der Weißen propagieren. Es besteht aus ausgestreckten Mittel-, Ring- und kleinem Finger, die Spitzen von Zeigefinger und Daumen berühren sich. 

Sprecher: Nicht ausgeschlossen, das solche Fotos entstehen

Der Sprecher des Regensburger Bistums, Stefan Groß, distanzierte sich gegenüber der Mediengruppe Bayern noch einmal von dem Foto und erklärte, dass man von dessen Entstehung nichts gewusst habe. „Wir waren von der Pressestelle direkt am Bischof und haben ihn quasi beschützt – auch vor dem Hintergrund einer möglichen Involvierung durch Rechtsextreme“, so Groß. Das Bistum Regensburg und insbesondere Voderholzer distanzierten sich von „Menschen mit diesem Weltbild“. Dass ein solches Foto entstehe, sei „leider nicht ausgeschlossen“, da auch „derartige Personen bei einem Demonstrationsmarsch teilnehmen“.

Von der Person, die das rechtsextreme Handzeichen zeigte, habe die Gruppe, in der sich Voderholzer aufhielt, „gar nichts mitbekommen“, so Groß weiter. Der Pressesprecher des Bistums äußerte zudem die Vermutung, dass sich die Person bewusst an den Bischof „herangeschlichen“ haben könnte, um den Ruf des Bischofs zu schädigen „und in eine Ecke zu stellen, deren Positionen wir abweisen und zurückweisen“.

Foto bewusst geschossen?

Da es sich bei dem Foto um das einzige Bild handele, das Voderholzer auf der Demo zeige, könne man davon ausgehen, „dass dieses bewusst geschossen wurde, um den Bischof in ein falsches Licht zu rücken“. Der Mann könne sich nur kurz in der Nähe des Regensburger Bischofs aufgehalten haben, da dieser immer wieder seine Position im Demonstrationszug geändert habe. Voderholzer kenne den Mann nicht, betonte Groß weiter, und man habe auch keine Informationen zu der Person. Die Gefahr, dass Menschen von anderen für „schändliche Zwecke“ missbraucht würden, bestehe bei öffentlichen Veranstaltungen immer.  DT/mlu

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