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Nach Attentat: Vance besucht Schule in Minneapolis

Der US-Vizepräsident zeigt sich nach Treffen mit den Eltern der Opfer und den überlebenden Kindern tief bewegt. Und er betont den überparteilichen Willen, etwas gegen die häufigen Schusswaffenattentate zu unternehmen.
Der US-Vizepräsident J.D. Vance
Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire | Gegenüber Pressevertretern erklärte Vance, bevor er sich auf den Rückflug begab, er habe noch nie einen Tag erlebt, „der mir wie dieser in Erinnerung bleiben wird“.

Eine Woche nach dem Schusswaffen-Attentat während eines katholischen Schulgottesdienstes in Minneapolis, bei dem zwei Kinder starben und 21 Menschen verletzt wurden, ist der US-Vizepräsident J.D. Vance in die Stadt im Bundesstaat Minnesota gereist, um sich mit den Opfern und deren Angehörigen zu treffen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Usha Vance besuchte er die „Annunciation Catholic Church“, wo der Attentäter die tödlichen Schüsse abfeuerte. Zudem traf sich der Vizepräsident mit den Eltern der beiden getöteten Kinder und machte Halt in dem Kinderkrankenhaus, in dem zahlreiche minderjährige Opfer noch immer aufgrund ihrer teils schweren Verletzungen behandelt werden.

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Gegenüber Pressevertretern erklärte Vance, bevor er sich auf den Rückflug begab, er habe noch nie einen Tag erlebt, „der mir wie dieser in Erinnerung bleiben wird“. Seinen Besuch nannte der 40-Jährige „herzzerreißend, aber auch sehr erfüllend“. Über das Treffen mit den Eltern der getöteten Kinder sagte Vance: „Ich hatte wirklich das Gefühl, dass diese Eltern inmitten der schlimmsten Trauer, die sie je erlebt haben, ihr Leben und ihr Herz geöffnet und mich zu einem Teil davon gemacht haben.“ Gesprochen habe man über die Kinder, die Familien und die Unterstützung, die sie von ihrem Umfeld erhielten. Wie die Eltern der Opfer von ihren getöteten Kindern erzählten, habe ihn bewegt, so Vance.

Vance ruft zum Gebet auf

Zur Diskussion um den Täter, den 23-jährigen Robert Westman, der 2019 seinen Geschlechtseintrag ändern ließ und sich seitdem Robin nannte, erklärte der Republikaner, man solle mehr über die Kinder reden, weniger über den Schützen. „Wir sollten weniger über diese verrückte Person sprechen, die uns diese Kinder genommen hat. Wir sollten über die Kinder und ihre Hoffnungen und Träume sprechen – und über die Tatsache, dass vor ihnen ein ganzes Leben lag, das zunichte gemacht wurde.“ Vance, selbst praktizierender Katholik, rief auch dazu auf, für die Opfer des Attentats zu beten, die noch immer an ihren Verletzungen litten.

Was ein mögliches Tatmotiv und die Debatte um Präventivmaßnahmen angeht, wies der Vizepräsident darauf hin, dass die Eltern der Opfer forderten, „dass wir uns ernsthaft mit den ursächlichen Gründen befassen und ernsthaft nach Wegen suchen, um verrückte Leute, die auf eine Schule schießen, davon abzuhalten, Zugang zu Schusswaffen zu erhalten“. Auf die Frage von Reportern, ob man auch Menschen mit Geschlechtsdysphorie genauer beobachten müsse, die Anzeichen zeigten, es auf Kinder abgesehen zu haben, antwortete Vance, man müsse allgemein Menschen beobachten, die es auf Kinder abgesehen hätten.

Was die Forderungen nach schärferen Waffengesetzen angeht, die von Demokraten, vereinzelt aber auch von republikanischen Politikern zu hören waren, betonte Vance, er wolle den Abgeordneten des Bundesstaates nicht vorschreiben, wie sie auf „diese Tragödie“ antworten sollten. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass es über Parteigrenzen hinweg den starken Wunsch gebe, etwas zu unternehmen, damit derartige Attentate seltener würden.  DT/mlu

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