Mindestens 7.000 Pro-Life-Teilnehmer aller Altersgruppen haben nach Schätzungen der Polizei am vergangenen Samstag in London am „March4LifeUK“, dem britischen Marsch für das Leben teilgenommen. Das berichtet die weltweit tätige Menschenrechtsorganisation ADF International in einer englischen Pressemeldung. Unter den Teilnehmer fand sich ein großes Kontingent von Jugendlichen, die am Samstag den Parliament Square füllten, um für das Leben zu marschieren. Eine der wichtigsten Forderungen der Teilnehmer war die Unterstützung für mehr Betreuung von Müttern und Babys sowie die Ablehnung der Entkriminalisierung der Abtreibung.
Bischöfe und Abgeordnete nehmen teil
Zu den Teilnehmern gehörten der britische Abgeordnete Sir Edward Leigh, der Nachrichtenmoderator und anglikanische Diakon Calvin Robinson und der katholische Bischof John Sherrington. Ferner waren auch politische Kommentatoren wie Tim Stanley, Fleur Meston, Anna McGovern, Alice Grant und Connor Tomlinson unter den Teilnehmern. Lois McLatchie Miller von ADF UK, die auf der Kundgebung sprach, wie darauf hin, dass jede fünfte Frau, die abgetrieben hat, angibt, zur Abtreibung gedrängt worden zu sein.
"Mit einem Vorstoß zur Entkriminalisierung der Abtreibung bis zur Geburt am Horizont gab es noch nie einen kritischeren Zeitpunkt, um Bedenken hinsichtlich der Gesundheit und des Wohlbefindens von Frauen zu äußern", sagte Lois McLatchie Miller von ADF UK, die auf der Kundgebung sprach. So viele seien infolge von Abtreibungen traumatisiert oder ins Krankenhaus eingeliefert worden. Fast 1 von 5 Frauen, die sich diesem Eingriff unterzögen, gebe an, dass sie sich dazu gedrängt gefühlt haben, so McLatchie Miller. In Großbritannien gibt es eine Abtreibung bis zur 24. Woche, das sind etwa 6 Monate. Zu diesem Zeitpunkt ist das Baby gut entwickelt. Es kann Schmerzen empfinden. "Im Jahr 2023 verdienen Frauen und ihre Babys Besseres als eine Abtreibung. Wir setzen uns für eine Zukunft ein, in der beide Leben während einer Schwangerschaft geschützt und unterstützt werden", rief McLatchie Miller den Teilnehmern zu.
Mehrheit für Schutz der Frauen
Vorschläge, die Abtreibungsgrenze in Großbritannien bis zur Geburt zu verlängern, werden von den meisten Frauen im Land nicht unterstützt, meldet ADF International unter Bezug auf Umfragedaten von Savanta ComRes. Nur 1 % der Frauen in Großbritannien befürwortete eine Verlängerung der Abtreibungsfristen über die 24. Woche hinaus, weitere 1 % befürworteten die Verlängerung bis zur Geburt. Laut derselben Umfrage befürworteten 70 % der Frauen eine Verkürzung der Fristen auf weniger als 24 Wochen.

Die Gegendemonstranten von Pro-Abtreibungsgruppen, Antifa und "Sex Worker Advocacy and Resistance Movement (SWARM)" waren deutlich in der Minderheit.
Die Co-Direktorin der Veranstaltung, Isabel Vaughan-Spruce, die ebenfalls auf der Kundgebung sprach, berichtete von ihren Erfahrungen, verhaftet zu werden, weil sie in der Nähe einer Abtreibungseinrichtung still gebetet hatte, wie auf einem viralen Video Anfang dieses Jahres festgehalten wurde. "Als ich das zweite Mal verhaftet wurde, wurde mir gesagt, meine Gebete seien eine Straftat. Ich sage Ihnen, was beleidigend ist – dass unser Land die höchsten Abtreibungszahlen aller Zeiten hat, von denen jährlich 100.000 wiederholte Abtreibungen sind. Die einzige Reaktion, die wir in unserer Regierung sehen, ist ein hartes Durchgreifen gegen diejenigen, die schwangeren Frauen friedlich Alternativen anbieten."
Nächster Marsch mit 10000 Teilnehmern
Die Organisatoren des Marsches für das Leben haben bereits Pläne für den 10. Jahrestag der Veranstaltung im nächsten Jahr angekündigt und hoffen, über 10.000 Menschen zu versammeln, um ihre Stimme zur Unterstützung von Müttern und ungeborenen Babys zu erheben. DT/ADF Pressemeldung
Der kommende Marsch für das Leben in Deutschland findet am 16. September in Köln und Berlin statt.
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