Die flüchtlingspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Luise Amtsberg, hat sich entschieden gegen eine Abschiebung von Straftätern nach Syrien ausgesprochen. In einem Beitrag für „Die Tagespost“ im Rahmen der Rubrik „Pro&Contra“ kritisierte Amtsberg etwaige Überlegungen scharf.
Der jüngste Lagebericht des Auswärtigen Amtes, den die Innenministerkonferenz bestellt habe, sei völlig eindeutig und lasse keine Zweifel daran, dass es in Syrien derzeit weder sichere Gebiete gebe, noch Personengruppen, für die keine Gefahr für Leib und Leben herrsche, schreibt die Bundestagsabgeordnete. „Es ist geradezu schizophren, wenn Innenpolitiker dieser außenpolitischen Einschätzung zum Trotz Abschiebungen in das Bürgerkriegsland diskutieren“, betont Amtsberg.
"Wenn ein Land für Abschiebungen
zu unsicher ist, dann muss
das für alle Menschen gelten.“
Luise Amtsberg, flüchtlingspolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen
Jeder Vorstoß angesichts der gegenwärtigen Lage, den bislang verhängten Abschiebestopp nach Syrien zunächst für Straftäter lockern zu wollen, sei verantwortungslos, kritisierte die Grünen-Politiker. Amtsberg bezeichnet solche Vorschläge als „krassen Affront gegen unseren Rechtsstaat und ein Bruch mit den von Deutschland getroffenen internationalen Vereinbarungen.“
„Wenn ein Land für Abschiebungen zu unsicher ist, dann muss das für alle Menschen gelten. Das ist, was ein Rechtsstaat von anderen Regimen unterscheidet“, hob Amtsberg hervor. Sie sei daher froh, dass die Konferenz der Innenminister den allgemeinen Abschiebestopp nach Syrien ohne Ausnahmen verlängert habe.
DT/mre
Warum es sich für die Grünen-Abgeordnete Luise Amtsberg bei der Debatte um die Abschiebung gefährlicher Straftäter nach Syrien um "Symbolpolitik mit Blick auf den politisch rechten Rand handelt“, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Holen Sie sich das ePaper dieser Ausgabe kostenlos