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„Frauen sind schwächer als Männer“ 

Schottische Studentin befürchtet Ausschluss von Uni, weil sie Fakten äußerte. Die Frage, ob es körperliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, wird zum Politikum. Strenge Konsequenzen drohen.
Abertay University Dundee
Foto: Dr V White Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Wie die Times mitteilt, werde eine 29-jährige Jurastudentin im Abschlussjahr ihres Studiums mit einem Disziplinarverfahren konfrontiert, weil sie während Seminaren zum Feminismus angeblich „beleidigende“ ...

Einem Bericht der Londoner Times zufolge wurde ein Disziplinarverfahren gegen eine schottische Studentin wegen ihrer Äußerungen über die Unterschiede zwischen Mann und Frau eingeleitet.
Sie befürchtet nun, von der Universität ausgeschlossen zu werden.
Mehrere britische Medien berichten über den Fall an der schottischen Abertay University Dundee. Wie die Times mitteilt, werde die 29-jährige Jurastudentin im Abschlussjahr ihres Studiums, Lisa Keogh, mit einem Disziplinarverfahren konfrontiert. Vorgeworfen wird ihr, während Seminaren zum Feminismus angeblich „beleidigende“ und „diskriminierende“ Kommentare gemacht zu haben. Nun sei die zweifache Mutter, die Menschenrechtsanwältin werden möchte, beunruhigt über ihre Zukunft.

Tatsachen

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Die schon etwas ältere Studentin sei von jüngeren Kommilitonen bei der Universität gemeldet worden, nachdem sie - laut Times - äußerte, dass Frauen mit weiblichen Geschlechtsorganen auf die Welt kämen und der „Unterschied in der körperlichen Stärke zwischen Männern und Frauen eine Tatsache“ sei.

Zunächst dachte Keogh, dass die E-Mails von ihren Kommilitonen, von denen sie als „transphob“ bezeichnet wurde, „ein Scherz“ seien. Nun fürchtet sie, noch vor Abschluss ihrer Studien von der Universität ausgeschlossen zu werden. Gegenüber der Times sagte sie: „Ich mache mir Sorgen, dass meine Chance darauf, Anwältin zu werden und einen positiven Beitrag zu leisten, nur deshalb beendet sein könnte, weil sich einige Leute beleidigt fühlen“.

Sanktionen

Keogh werde von der Kronanwältin und Unterhausabgeordneten sowie stellvertretenden Vorsitzenden des Lord and Commons Joint Committee of Human Rights, Joanna Cherry, unterstützt. Cherry bezeichnete das gegen die Studentin eingeleitete Disziplinarverfahren als „absurd“. Sie sagte, dass Keogh einem Disziplinarverfahren unterworfen werde, „bei dem die strengste Sanktion der Ausschluss“ sei. Grund dafür sei, so Cherry weiter, dass Keogh „Meinungen geäußert hat, die auf biologischen Tatsachen beruhen, und dass sie pauschalen Aussagen, wie etwa der, dass ‚alle Männer Vergewaltiger sind‘, widersprochen hat“.

Freie Meinungsäußerung

Der Times zufolge sagte Keogh, dass sie nicht die Absicht hatte, jemanden zu beleidigen, sondern an der Diskussion teilnehmen wollte: „Ich dachte, es sei ausgeschlossen, dass die Universität mich dafür verfolgt, weil ich von meinem Rechtsanspruch auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht habe“. Schließlich müsse man „auch abweichende Meinungen offen austauschen können, ansonsten ist es keine Debatte“. Sie sei nicht „gemein, transphob oder beleidigend“. Sie habe lediglich „eine grundlegende biologische Tatsache“ geäußert.

Auf eine Nachfrage der Onlineredaktion der britischen Tageszeitung Daily Mail stellte ein Sprecher der Abertay University fest: „Um es ganz deutlich zu sagen: die Meinungsfreiheit ist im Rahmen des Gesetzes an der Abertay University nicht nur erlaubt, sondern nachdrücklich empfohlen. Alle Universitäten sollten Orte sein, an denen kontroverse, heikle oder sogar bestürzende Themen auf konstruktive und kollegiale Weise diskutiert werden können“. Allerdings kommentiere die Universität keine studentischen Disziplinarangelegenheiten und sei dazu verpflichtet, alle eingegangenen Beschwerden zu untersuchen. Die Richtlinien über „Fehlverhalten an der Universität“ Abertay umfassen übrigens auch den „Gebrauch einer verletzenden Sprache“ und die „Diskriminierung von Geschlechtsumwandlungen“ – wobei als höchste Strafe der Ausschluss von der Uni vorgesehen ist. DT/ks

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