Die Medaille zeigt eine Eule – das Symbol für die Wissenschaft. Mit ihr wurde Bernhard Kempen am Freitag durch das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit in Berlin für seine Verdienste um diese Wissenschaftsfreiheit ausgezeichnet. Der Jurist, der an der Kölner Universität den Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Völkerrecht inne hat, stand ab 2004 fast zwei Jahrzehnte als Präsident dem Deutschen Hochschulverband vor. In dieser Funktion prägte er wie wenige die hochschulpolitische Diskussion. Dabei hat Kempen immer, etwa bei seiner Kritik der Folgen des Bologna-Prozesses, auch auf die Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit und die Gefahren, die ihr drohen, hingewiesen. Diesen nicht selbstverständlichen Einsatz wolle man nun würdigen, so Sandra Kostner, die an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd lehrt, 2021 das Netzwerk initiierte und nun als Sprecherin fungiert.
Wissenschaftsakteure schränken einander ein
Kempen selbst betonte in seiner Dankesrede, dass der Wissenschaftsfreiheit in Deutschland keine Einschränkungen von staatlicher Seite drohten. Es sei vielmehr so, dass Wissenschaftsakteure selbst andere Wissenschaftsakteure in ihrer Freiheit einschränkten. Will man im Bild der Eule bleiben: Ihr wird nicht von außen ein Pflaster auf ihren Schnabel geklebt. Sie verschließt sich selbst den Mund. Kempen ging in seiner Rede auf die Ursachen ein, zeigte Lösungsmöglichkeiten auf und erklärte, warum er trotz allen Problemen insgesamt positiv in die Zukunft für die Universitäten schaue. DT/sesa
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