Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Politik

Berlin: Internationaler Frauentag neuer gesetzlicher Feiertag

Aus katholischer Sicht könne man gegen den internationalen Frauentag als zusätzlichen Feiertag nur wenig ungestraft vorbringen, meint der Pressesprecher des Erzbistums Berlin. Aus seiner Sicht wäre der 9. November jedoch sinnvoller gewesen.
Internationaler Weltfrauentag in Berlin neuer Feiertag
Foto: Paul Zinken (dpa) | Die Linkspartei lobte den neuen Feiertag als "starkes Signal im Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter und gegen nach wie vor bestehende patriarchalische Herrschaftsstrukturen“.

In Berlin wird in diesem Jahr zum ersten Mal der internationale Frauentag am 08. März ein gesetzlicher Feiertag sein. Stefan Förner, Pressesprecher des Erzbistums Berlin, hätte an dieser Stelle den 9. November bevorzugt. „30 Jahre nach der friedlichen Revolution wäre eine Entscheidung für den höchst ambivalenten 9. November ein starkes Signal gewesen“, schreibt Förner in einem Beitrag für die „Tagespost“.

"Kampf" ist kein gutes Argument für einen Feiertag

Einerseits seien von Berlin aus die Novemberpogrome organisiert und am Wannsee der Holocaust geplant worden. Gleichzeitig weist der Pressesprecher des Berliner Erzbistums darauf hin, dass in der Bornholmer Straße der Schlagbaum zwischen Ost und West aufgegangen sei.

Einhundert Jahre nach Einführung des Wahlrechts für Frauen sei der internationale Frauentag als neuer Feiertag ein „starkes Signal im Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter und gegen nach wie vor bestehende patriarchalische Herrschaftsstrukturen“, habe die Linkspartei verlauten lassen. Aus katholischer Sicht könne man dagegen nur wenig ungestraft vorbringen, so Förner. Den „Kampf“ halte er jedoch für kein gutes Argument für einen Feiertag.

Berlin ist Bundesland mit den wenigsten gesetzlichen Feiertagen

Berlin ist das deutsche Bundesland mit den wenigsten gesetzlichen Feiertagen. Selbst in Brandenburg gibt es mit dem Reformationstag einen Tag mehr. Auch in Berlin war der Reformationstag zunächst im Gespräch gewesen.

DT

Warum sich Berlin nicht für den Reformationstag als zusätzlichen gesetzlichen Feiertag entschieden hat, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 31. Januar 2019.

Themen & Autoren
Erzbistum Berlin Feiertage Holocaust

Weitere Artikel

Im Jahr seines 150. Geburtstages sind die Spuren des seligen Bernhard Lichtenberg in Berlin weithin sichtbar.
30.11.2025, 09 Uhr
Konstantin Johannes Sakkas
Die Wernerkapelle von Bacharach erinnert heute als Gedenkort daran, dass dieses so gut zur Rheinromantik passende Bauwerk aus dem Wahn des Antijudaismus erschaffen wurde.
17.12.2025, 09 Uhr
Hartmut Sommer
Hubert Wolfs neues Buch über die vatikanischen Archive mischt Forschung und Forderung nach einer anderen Kirche – und verlässt dabei oft den Boden der reinen Geschichtsschreibung.
14.12.2025, 07 Uhr
Urs Buhlmann

Kirche

Am Samstag kommen 10.000 Gott suchende Menschen: Gebetshausgründer Johannes Hartl freut sich auf die MEHR-Konferenz. Der „Tagespost“ erzählt er, wieso.
31.12.2025, 14 Uhr
Elisabeth Hüffer
Leo XIV. ruft zum gegenseitigen Austausch auf, um auch bei Missverständnissen den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Wir veröffentlichen eine Reihe seiner deutlichsten Appelle.
31.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Vom Heiligen Jahr bis zum Synodalen Ausschuss, von vakanten Bischofssitzen zu eucharistischen Initiativen: Eine kleine kirchliche Jahresbilanz und Vorschau auf 2026.
31.12.2025, 10 Uhr
Regina Einig
Für Leo XIV. durchlebt die Welt eine Phase starker Konflikte, in der viele Mächte das schüren, was Franziskus als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet hat.
30.12.2025, 14 Uhr
Redaktion