Seit Karfreitag haben zahlreiche chinesische Internethändler die Bibel aus ihrem Programm gestrichen, wie AsiaNews berichtet. Anbieter wie JD.com, Taobao, Amazon.cn und Dang Dang verkaufen das Buch der Bücher nicht mehr.
Dieser Schritt geschah offensichtlich auf Druck der Regierung in Peking, die die Bibel schon seit langem als Publikation zum „internen Vertrieb“ klassifiziert, d.h. sie darf nur von eigens dafür eingerichteten Regierungsstellen an Katholiken und Protestanten verkauft werden.
Interesse soll gedämpft werden
Mit dieser Maßnahme soll, so die Vermutung von Beobachtern, das stark wachsende Interesse an der Bibel (seit Jahren ein Bestseller in China) und dem Christentum gedämpft werden. Nach Meinung „einiger Soziologen“, so AsiaNews, werde China schon bald das Land mit den meisten Christen sein.
Im Open Doors-Weltverfolgungsindex 2018 belegt China unter den 50 größten Christenverfolgern zwar „nur“ Platz 43, dennoch berichten Gemeinden über Unterdrückungsmaßnahmen, wenn sie nicht der „offiziellen“ katholischen Staatskirche angehören, der sogenannten Patriotischen Vereinigung, oder einer der beiden staatlichen Organisationen auf protestantischer Seite.
AsiaNews / DT (Josef Bordat)