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Private Haftpflichtversicherung: Der Rundumschutz für den Alltag

Im Dschungel der Versicherungen kann man leicht den Überblick verlieren. Daher ist es wichtig, dass sich Privatpersonen vorab Gedanken über einen umfassenden und tatsächlich sinnvollen Versicherungsschutz machen.
Displayschaden eines Smartphones
Foto: Asif Ikbal Bhuiya / Pixabay | Eine Privathaftpflichtversicherung schützt im Alltag.

Im Dschungel der Versicherungen kann man leicht den Überblick verlieren. Daher ist es wichtig, dass sich Privatpersonen vorab Gedanken über einen umfassenden und tatsächlich sinnvollen Versicherungsschutz machen. Denn nicht alle Versicherungen werden im Alltag tatsächlich benötigt. Die private Haftpflichtversicherung ist dabei nahezu für jede Person uneingeschränkt empfehlenswert. Doch warum ist das so und welche Schadensfälle werden dadurch abgedeckt?

Haftpflicht ist nicht gleich Haftpflicht!

Wenn in Deutschland von der Haftpflichtversicherung gesprochen wird, meint man meist die Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese ist zwingend erforderlich, wenn ein Kraftfahrzeug auf öffentlichen Straßen betrieben wird. Im Falle eines Unfalls deckt die Versicherung die entstandenen Schäden. So ist der Unfallverursacher finanziell abgesichert und der Geschädigte bekommt garantiert eine Schadensersatzleistung. Nicht zu verwechseln ist die Kfz-Haftpflichtversicherung aber mit der privaten Haftpflichtversicherung. Diese wird außerhalb der Versicherungsbranche auch gerne als Alltagsversicherung bezeichnet. Die Privathaftpflichtversicherung bezieht sich nämlich auf alle Handlungen und Tätigkeiten im Alltag. Sie deckt dabei Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ab. Ein Blick in das Gesetzbuch zeigt, dass Privatpersonen mit unbeschränkten Schadenersatzforderungen konfrontiert werden können, wenn sie selbst einen Schaden verursachen. Im Worst Case bedeutet dies den finanziellen Ruin. Die größte Gefahr geht in der Regel von Personenschäden aus. Wenn es durch fahrlässige Handlungen zu Unfällen oder einem Todesfall kommt, können die Kosten in den fünf- oder sechsstelligen Bereich fallen. Infolgedessen sind private Haftpflichtversicherungen auch meist mit einer hohen Deckungssumme ausgestattet. Doch auch Sachschäden sind im Alltag durchaus denkbar. Wird dabei fremdes Eigentum beschädigt, greift die Versicherung ebenfalls. 

Selbe Leistung, anderer Tarif: Vor Abschluss die Anbieter prüfen

Bevor eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen wird, muss man sich mit den Tarifen befassen. Da die Versicherungsleistung gefragt ist, bietet nahezu jedes Unternehmen in der Branche entsprechende Leistungen an. Ein schneller Vergleich der Versicherungstarife auf tarifcheck.de schafft hier den nötigen Überblick. Denn meist ist zwar dieselbe Leistung enthalten, die Tarife können sich aber durchaus unterscheiden. Auch die Deckungssummen können die laufenden Kosten für die Haftpflichtversicherung beeinflussen. Hier sollte aber nicht der Sparstift angesetzt werden.

Kommt es tatsächlich zu einem umfassenden Schadensfall, ist eine ausreichend hohe Deckungssumme notwendig. Ansonsten müssen Ansprüche, die über die Deckungssumme hinausreichen, aus der privaten Tasche finanziert werden. Sinnvoll kann man Geld bei der Wahl des Selbstbehaltes bezahlen. Es macht durchaus einen Unterschied, ob die Versicherung alle Schäden übernimmt oder ein Selbstbehalt von 500 Euro vereinbart wird.

Zudem sollten sich Versicherungsnehmer vorab noch einmal mit dem Kleingedruckten befassen. Die private Haftpflichtversicherung deckt viele Alltagsbereiche ab, ist aber natürlich nicht allumfassend. So braucht es trotzdem eine zusätzliche Kfz- und Berufshaftpflichtversicherung. Auch vorsätzlich verursachte Schäden werden in der Regel nicht von der Versicherung gedeckt. Auch bestehende Versicherungen sollten geprüft werden. Oft wird im Zuge einer Hausratsversicherung auch gleich die Basisleistung aus der privaten Haftpflichtversicherung angeboten. In der Kombination ist der Tarif zwar günstiger. Wer unbedacht eine zusätzliche Versicherung abschließt, deckt Schadensfälle doppelt ab und zahlt unnötig viel Geld.

Abgedeckte Leistungen und typische Schadensfälle

Der häufigste Grund, warum keine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen wird, ist das unterschätzte Risiko. Dabei lauern im täglichen Leben zahlreiche Gefahren, die teuer werden können. Dabei reicht es schon aus, wenn man sich unbeabsichtigt auf eine Brille setzt. Hier können sich die Kosten schnell auf 500 Euro belaufen. Noch teurer wird es, wenn der eigene Hund beim Gassigehen auf die Straße springt und einen Verkehrsunfall verursacht. Vierstellige Beträge sind dann oft keine Seltenheit. Auch die Gefahr, dass das eigene Haustier eine fremde Person verletzt, ist potenziell gegeben. In diesem Szenario würde die private Haftpflichtversicherung ebenfalls greifen. Vorsicht ist zudem auch beim Einkaufen geboten. Wenn man mit der Handtasche ein teures Parfum zu Boden wirft oder die Kinder ein Elektrogerät zu Boden reißen, muss die Finanzierung aus der eigenen Tasche erfolgen. Durch den Versicherungsschutz ist lediglich der Selbstbehalt zu bezahlen. In der Regel greift die Privathaftpflichtversicherung weltweit. So sind dann auch Schäden während einer Urlaubsreise oder bei einem Aufenthalt im Ausland abgedeckt. Ein genauer Blick lohnt sich auf den Verwandtenausschluss. Viele Versicherungen decken nämlich keine Schäden im Verwandtenkreis ab. Wer die Vase der Mutter zu Boden wirft, kann meist auf keine Versicherungsleistung hoffen. Doch im Alltag verbringt man sehr viel Zeit mit der Familie. Daher ist es nur sinnvoll, die Versicherungsleistung auch auf das eigene Umfeld auszuweiten. 

Unterschreiben eines Vertrages
Foto: Andreas Breitling / Pixabay | Die Deckungssumme bei der Versicherung sollte ausreichend hoch sein.

Privathaftpflichtversicherung mit Vermögensschadenhaftpflichtversicherung ergänzen?

Von der Privathaftpflichtversicherung werden zwar auch Vermögensschäden übernommen. Hierbei handelt es sich in der Regel aber stets um unechte Schadensfälle. Ein unechter Vermögensschaden entsteht beispielsweise in Folge eines Sach- und Personenschadens. Ein echter Vermögensschaden hingegen wäre, wenn man bei einem Kauf oder Investment betrogen wird und infolge dessen einen finanziellen Nachteil erleidet. Daher denken Versicherte auch häufig über eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung als Ergänzung nach. Sinn macht das in der Regel jedoch nur für Freiberufler. Hier kann es durch falsche Beratung oder Ausführung durchaus passieren, dass Kunden einen finanziellen Schaden erleiden. Die Privathaftpflichtversicherung deckt hier die entstandenen Summen aber meist nicht ab. Daher greifen Finanzberater, Architekten und auch Ärzte in der Regel auf eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung zurück. 

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