Mit den freundlichen Worten „Hi, I'm DeepSeek. How can I help you today?" (dt.: Hallo, ich bin DeepSeek. Wie kann ich Ihnen heute helfen?) begrüßt der kürzlich veröffentlichte und auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Sprachassistent seine Nutzer. Das von dem 2023 gegründeten chinesischen KI-Startup DeepSeek entwickelte „Large Language Modell R1“ ist in der Lage, Muster und Zusammenhänge in Texten zu erkennen.
Per Chat interagiert der KI-Assistent mit seinen Nutzern und ist dazu fähig, Webinhalte zu durchsuchen. Bei iPhone-Besitzern erfreut sich das Sprachmodell bereits jetzt großer Beliebtheit. Denn nicht nur im amerikanischen, sondern auch im deutschen App-Store ist die Anwendung des chinesischen KI-Startups auf dem ersten Platz gelandet. Auch im Google Play Store verzeichnet die App über eine Million Downloads.
Besonders an DeepSeek ist seine Effizienz
Besonders an DeepSeek ist seine Effizienz. Die KI ist mit geringeren Ressourcen entwickelt worden und bedarf weniger leitungsstarker Hardware. Trotz dieser Umstände soll das Modell ähnlich leistungsfähig wie zum Beispiel das konkurrierende Sprachmodell ChatGPT des US-Unternehmens OpenAI sein. Darüber hinaus ist die Software „Open Source“, der Quellcode ist also frei zugänglich, was eine Nutzung, Modifikation und Weiterverbreitung über verschiedene Entwickler hinweg ermöglicht.
DeepSeek hat sich bereits disruptiv auf den Aktienmarkt ausgewirkt. Die Kurse von führenden, stark im KI-Bereich tätigen amerikanischen Tech-Unternehmen wie Microsoft, Alphabet (Google) und Nvidia sind am Montag gefallen. Bei Nvidia handelt es sich um einen im US-Bundesstaat Kalifornien ansässigen Hersteller von Grafikkarten, die für das Trainieren von KI-Modellen benötigt werden. Da DeepSeek geringere Leistungsanforderungen an die Hardware hat, könnte dies die Nachfrage nach leistungsstarken Grafikkarten beeinflussen.
Da es sich bei DeepSeek um ein chinesisches Produkt handelt, unterliegt dies auch der staatlichen Zensur der Volksrepublik. So soll der Sprachassistent keine Auskunft über das Massaker auf dem Tian’anmen-Platz (Platz des Himmlischen Friedens) von 1989 geben. Die Volksbefreiungsarmee des kommunistischen Regimes erschoss damals Hunderte friedlich demonstrierender Studenten. DT/jna
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