In einer Studie der Bar-Ilan-Universität wurden zahlreiche der gegenwärtig wild aus dem Boden sprießenden Ethik-Codices für den Umgang mit sogenannter „Künstlicher Intelligenz“ (KI) untersucht. Nach mehreren Auf-und-Abs seit der legendären Dartmouth Conference im Jahr 1956, die als intellektuelle Geburtsstunde dieses Teilgebiets der Informatik gilt, scheint KI seit etwa zehn Jahren einen ungebremsten Aufstieg zu erfahren, was zu Hoffnungen, aber auch zu Befürchtungen Anlass gibt. Ethik soll nun mithelfen, KI in „menschenfreundliche“ Bahnen zu lenken, ohne dass aber bedacht wird, dass es bereits eine Ethik – oder zumindest ein bestimmtes Ethos – ist, das die Entwicklung von KI stimuliert und vorantreibt.
Der Mensch muss frei entscheiden
Die Ethik um KI beschäftigt viele, etwa bei einprogrammierten Vorurteilen. Dabei fällt eine andere Bedrohung unter den Tisch: dass KI-Nutzer ihre Entscheidungsfreiheit abgeben.
