Das neue Werk von Büchnerpreisträger Martin Mosebach rezensiert Matthias Matussek glänzend in der Tagespost. Matussek sieht in dem Roman keinen kunstsinnigen Gesellschaftskrimi, eher ein „morality play“, bei dem Mosebach aufs Ganze geht, auf Leben und Tod und dabei die großen Fragen des Glaubens instrumentiert.
Ist das Leben als Toter nicht überaus schön?
Matussek ist begeistert von dem Roman, dem ein „wuchtiges mittelalterliches Mysterienspiel“ zugrunde liegt, „in diesem Roman herrscht ein heftiger Verkehr zwischen Himmel und Hölle“, und er Leser fragt sich, „vielleicht nicht zu Unrecht: Ist das Leben als Toter nicht überaus schön?“
Der Roman mit dem Titel „Krass“ spielt in einer Luxuswelt, die doch nicht so ewig glitzern ist, wie sie zu versprechen scheint. Der große Krass, der Protagonist, findet sich dann auch schließlich in einem Armenhaus wieder, unter Sterbenden. Das war in der Atmosphäre von Edelrestaurants und Geldkoffern nicht so geplant, in der das „Wildschwein“ Krass wie auf der Kommandobrücke seine ihm Untergeordneten dirigiert. Und nicht nur das ergreifende Finale schließlich hebt den großen Roman „von den kleinmütigen zeitgenössischen Beziehungsdramen und Kommunikationsstörungen“ unserer Tage ab, meint Matussek. DT/ari
Lesen Sie Matthias Matusseks ausführliche Rezensions des neuen Romans von Martin Mosebach in der kommenden Ausgabe der Tagespost.