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Ludwig Prinz von Bayern spricht über digitale Bildung und gelebten Glauben

Im Podcast Tagespost-Podcast „Weltchristen“ spricht der Wittelsbacher über sein Hilfsprojekt in Afrika, das Programmieren als Handwerk und wie der katholische Glaube Kulturen verbindet.
Ludwig, Prinz von Bayern
Foto: Imago/Wolfgang Maria Weber | Prinz Ludwig von Bayern ist nicht nur Jurist, sondern hat auch Programmierkentnisse, die er sich im Selbststudium angeeignet hat. Im Tagespost-Podcast spricht er über sein Hilfsprojekt in Afrika.

In der neuen Folge des Podcasts „Weltchristen“ der „Tagespost“ spricht Esther von Krosigk mit Ludwig Prinz von Bayern über sein langjähriges Engagement in Afrika. Der 42-jährige Unternehmer und Jurist hat gemeinsam mit vier Freunden im Norden Kenias das Bildungsprojekt „Learning Lions“ aufgebaut. Ziel ist es, jungen Menschen in strukturschwachen Regionen eine praxisnahe Ausbildung in digitalen Berufen zu ermöglichen, und damit Perspektiven abseits von Armut und Abhängigkeit zu schaffen.

„Damals war es so, dass plötzlich überall in diesen Gegenden Mobilfunkmasten aufgestellt wurden“, erinnert sich Prinz Ludwig. Plötzlich habe es 3G und später sogar 4G-Internet gegeben, während in Teilen Europas der Netzausbau noch stockte. Die Idee lag nahe: „Warum sollen wir den Leuten jetzt probieren, auf Böden, die landwirtschaftlich beinahe unbrauchbar sind, Landwirtschaft zu machen oder Körbe zu flechten? Wo es auch einen Markt gibt, der nicht allzu groß ist und wo man im Prinzip für eine Woche Arbeit dann ein paar Dollar verdienen kann, sondern dass die jungen Menschen eigentlich sich auch gleich auf moderne Berufe spezialisieren können.“

Die Ausbildung ist bewusst einfach gehalten und stark praxisorientiert: Gelernt wird überwiegend per Smartphone. „Mit diesem kleinen Gerät, das man eh in der Hosentasche trägt, ist unglaublich viel möglich“, sagt Prinz Ludwig. In sechs Wochen arbeiten die Teilnehmer an Gruppenprojekten, etwa an Webseiten oder kurzen Filmen. So lasse sich schnell erkennen, wer welche Begabung mitbringt. Ziel sei nicht, jeden zum selbstständigen Programmierer zu machen, sondern realistische, berufsnahe Chancen zu eröffnen.

Vom IT-Kurs zur internationalen Auftragsarbeit

Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Eine junge Frau etwa, die mit Lernvideos das Grafikprogramm Illustrator erlernte, entwirft heute Kinderbuchillustrationen für Auftraggeber weltweit, alles ohne klassische Ausbildung. „Sie hatte Talent und war dafür geeignet“, sagt Prinz Ludwig. Inzwischen gebe es zahlreiche Absolventen, die regelmäßig komplexe Kundenprojekte umsetzen und ein stabiles Einkommen erzielen.

Neben den technischen Schulungen entsteht auch ein pastorales Zentrum mit Kirche, Pfarrhaus und einem Konvent. Denn der Glaube spielt für Prinz Ludwig eine tragende Rolle: „Ich liebe unseren Glauben“. Für den 42-Jährigen gibt dieser „einem einen sehr schönen Rahmen im Leben.“ Beeindruckt zeigt sich Ludwig auch von der Vielfalt der katholischen Liturgie, von der barocken Feier in München bis zu tanzenden Messen in Turkana. „Trotzdem sind es verbindende Elemente, die man einfach dann mitkriegt und ein sofortiger Zugang zu den Menschen.“

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Sein eigenes „Handwerk“ sieht der Jurist im Programmieren: „Da braucht man kein IT-Studium dazu.“ Er habe sich vieles selbst beigebracht, aus Neugier, aber auch aus Notwendigkeit. „Ich finde es eine sehr schöne Form“, sagt er über die digitale Arbeit. Er könne oft selber gar nicht widerstehen, mitzumachen.

Zum Abschluss spricht Prinz Ludwig über seine berühmten Vorfahren. Ludwig I. nennt er als Vorbild: kulturell prägend, gesellschaftlich engagiert, wenn auch mit biografischen Schwächen. DT/jna

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