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Künstliche Intelligenz kann niemals predigen

Exzellente Texte und elegantere Kombinationen können sie produzieren. Große Speicher und leistungsfähige Prozessoren liefern den Grundstock für quasiintelligente Maschinen. 
KI Chat GPT
Foto: IMAGO (www.imago-images.de) | Der Versuch eine KI predigen zu lassen, liefert ein erstaunliches Ergebnis. Eine Predigt ist es nicht.

„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ So lautet das dritte Clarkesche Gesetz. Was in der Science- Fiction- Literatur den Charakter eines Sprichwortes angenommen hat, dürfte wohl in etwa die Erfahrung sein, die Pfarrer Tom Kruczynski aus Brunn am Gebirge in Österreich machte, als er die „KI“ Chat GPT eine Predigt zum Thema Seligpreisungen verfassen ließ. Das Programm habe einen sauberen Predigttext erstellt, zitiert die Agentur KAP den Priester. 

Kluge Algorithmen

Die Fähigkeiten von Chat GPT sind in aller Munde und während spektakuläre neue Softwareanwendungen normalerweise eher etwas für Insider der Computerwelt sind, wirkt die „KI“ merklich in die Öffentlichkeit. Die Zeit ist reif für diesen Schritt der Computeranwendungen. Das liegt allein an der Möglichkeit die erforderlichen Mengen an Daten zu speichern und durch leistungsfähige Prozessoren miteinander zu verknüpfen. Das Programm Chat GPT erlaubt dem Computer das zu tun, was des Computers „Lieblingsbeschäftigung“ ist: Sortieren und Kombinieren. Ein kluger Algorithmus, der nicht die Klugheit der Maschine sondern ihrer Programmierer abbildet, liefert uns erstaunliche Ergebnisse. Diese sind so erstaunlich, dass das Programm den Goldstandard für KI, den Turing Test, bestanden hat. In diesem Test haben Probanden nicht unterscheiden können, ob sie mit einer KI oder mit einem Menschen kommunizieren. 

 

 

Einen katholischen Turing Test machte Pfarrer Kruczynski, indem er die Zuschauer seines YouTube- Kanals mit der Predigt der „KI“ konfrontierte. Wer predigt besser, Pfarrer oder Maschine. Mit nur wenig Verständnis für technische Entwicklungen lässt sich vorhersagen, dass in nicht allzu langer Zeit Überlegenheit oder mindestens Gleichwertigkeit bei der Erstellung von Texten zwischen Mensch und Maschine zu erreichen ist. Die Maschine kann schon jetzt mehr Texte von Theologen, Philosophen und geistlichen Schriftstellern speichern, als es je ein Mensch könnte. Lernende Algorithmen können die Gattung „Predigt“ tiefer erfassen als es je ein menschlicher Geist könnte. Die perfekte Predigt ist also nur eine Frage der Zeit.

Niemals eine Predigt

Bedauerlicherweise handelt es sich weder bei dem von Pfarrer Kruczynski per "KI" erstellten Texten noch bei der künftig als „perfekter Predigt“ zu erwartenden Texten anderen künstlichen Intelligenzen wahrhaftig um Predigten. Der Unterschied ist der Glaube. Eine Predigt ist und bleibt ein Zeugnis, das neben dem reinen Wissen und dem Gelernten auch den persönlichen Glauben eines Wesens, das sich seiner selbst bewusst ist und nur deshalb die wahre Existenz eines Gottes, der ihm gegenüber ein „Du“ ist, erkennen und anerkennen kann. Keine „KI“ wird dazu je in der Lage sein. Den Grund dafür nennen wir Seele. Weil die Seele nur und wirklich nur von Gott dem Menschen eingehaucht werden kann, bleiben „KIs“ seelenlose, bestenfalls von Magie nicht zu unterscheidende Technologien. Dass diese Eindruck schinden können, soll hier nicht bestritten werden. 

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Peter Winnemöller Künstliche Intelligenz Pfarrer und Pastoren Predigten

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