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KI-Deepfakes von Taylor Swift: Kritik an X

Soziale Netzwerke geraten zunehmend in die Kritik, weil sie Nutzer nicht ausreichend vor sexueller Ausbeutung schützen.
Mit KI gefälschte pornografische Bilder von Taylor Swift kursierten auf X.
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa) | Mit KI gefälschte pornografische Bilder von Taylor Swift kursierten auf X. Soziale Medien stehen immer mehr in der Kritik, Personen und besonders Kinder, nicht ausreichend vor sexuellen Übergriffen zu schützen.

Pornographische Deepfakes, also computergenerierte Fälschungen, der US-Erfolgssängerin Taylor Swift sind am Wochenende auf der Plattform X (ehemals Twitter) kursiert. Die Plattform sperrte daraufhin vorübergehend die Suchanfrage nach der Sängerin. „Dies ist eine vorübergehende Maßnahme, die wir mit einer Menge Vorsicht durchführen, während wir die Sicherheit bei diesem Thema an erste Stelle setzen“, so X in einem Statement.  Laut Medienberichten erreichte eines der Bilder 47 Millionen Nutzer und blieb 17 Stunden auf der Seite, bevor es vonseiten der Plattform gelöscht wurde. Swift hat sich bisher zu dem Vorfall nicht geäußert.

Das Weiße Haus bezeichnete den Vorfall als „alarmierend“. Laut der Pressesprecherin der US-Regierung, Karine Jean-Pierre, müssten die sozialen Netzwerke, die unabhängige Regeln gegen Falschinformationen und pornographische Fotografien festlegen, diese auch umsetzen. Satya Nadella, CEO von Microsoft, forderte in diesem Kontext dazu auf, „Leitplanken“ für KI aufzusetzen. 

Plattformen stehen zunehmend unter Druck

Pornographische Deepfakes machten im letzten Jahr auf der Streaming-Plattform Twitch Schlagzeilen, als ein Streamer versehentlich zeigte, dass er ein solches Video von zwei Kolleginnen konsumiert hatte. Beobachter erhoffen sich nach der Kontroverse um Taylor Swift nun ein breiteres Bewusstsein für das Thema.

Gleichzeitig müssen sich in dieser Woche die CEOs der Plattformen X, TikTok, und Meta im US-Senat wegen Vorwürfen mangelnden Schutzes von Minderjährigen vor sexueller Ausbeutung verantworten. Laut dem Nachrichtenportal „The Messenger“ hat das National Center for Missing and Exploited Children im Jahr 2022 31,9 Millionen mögliche Fälle vom Besitz, der Produktion oder der Verteilung von Kinderpornographie registriert – 47 Prozent mehr als noch im vorigen Jahr. „BigTech wird endlich dazu gezwungen, seine Fehler beim Schutz von Kindern anzuerkennen“, erklärten der Republikaner Lindsey Graham und Demokrat Dick Durbin, beide US-Senatoren, in einem gemeinsamen Statement. DT/sdu

Lesen Sie mehr über die Vorwürfe gegen die Tech-Giganten in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

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