Nach zahlreichen US-Spielfilmen hat sich jetzt die schwedische Netflix-Serie „Kalifat“ dem islamistischen Terror angenommen. Die junge Pervin war ihrem Mann nach Syrien gefolgt und erlebt nun den IS-Horror mit. Sie will zurück nach Stockholm, auch wegen ihrer Tochter. Der Kommandochef ihres Mannes bereitet bereits einen Terroranschlag in Schweden vor.
Erschreckend, dass sich westliche Jugendliche radikalisieren lassen
Der Film, der durchaus an Komplexität und Spannung mit amerikanischen Filmen mithalten kann, zeigt sehr differenzierte Charaktere der Hauptpersonen. Pervins Mann will kämpfen, hat aber Angst vor dem Märtyrertod. Auch bereut er seine Taten als Soldat. Bei den Frauen kommt ein heimlicher Geliebter ins Spiel, auch wird klar, dass der Attentäter zuvor jungen Menschen zu Islamisten zu machen versucht. Erschreckend ist andererseits, das sich westliche Jugendliche überhaupt radikalisieren lassen.
Der häufige Szenenwechsel zwischen Schweden und Syrien erhöht zusätzlich die Spannung. Dass der Film nicht auf ein Happy Ende hinausläuft, unterscheidet ihn umso mehr von amerikanischen Streifen. Insgesamt stellt der Film komplexere Fragen als sonst üblich in dem Genre.
„Kalifat“, Schweden 2020.
Serienentwickler: Wilhelm Behrman, 8-teilige Serie mit insgesamt 360 Minuten, auf Netflix
Warum die Netflix-Serie "Kalifat" dem Zuschauer einiges zumutet, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.