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Johannes Hartl: Sechs Tipps wider den Geist der Entmutigung

Der bekannte christliche Autor und Redner Johannes Hartl warnt vor selbstzerstörerischen Gedanken.
Gebetshaus-Gründer Johannes Hartl
Foto: copyright by Rudi Töws | Johannes Hartl ist katholischer Theologe und bekannt als Gründer des Gebetshauses Augsburg. Seine Vorträge erreichen auf Youtube Hunderttausende Zuschauer.

Der Publizist Johannes Hartl gibt in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ Tipps, wie man mit Entmutigung umgehen kann. So schreibt Hartl in seiner „Tagesposting“-Kolumne: „Vor wenigen Jahren hatte ich das Glück, mit einem weltbekannten Künstler einen Abend im Italiener zu verbringen. Für mich war das eine große Ehre. Er hatte in seinem Genre so ziemlich alle Preise gewonnen, die es überhaupt gibt. Als sich der Abend hinzog, wurden die Themen persönlicher. Auf sein neuestes Projekt angesprochen vertraute er mir an, er habe wochenlang kaum mehr schlafen können. An irgendeiner Stelle sei etwas schief gelaufen und von dann ging es bergab. Von Selbstzweifeln zerfressen hämmerten zerstörerische Gedanken auf ihn ein: „Du bist nichts, Du kannst nichts“. Ich traute meinen Ohren kaum. Wenn irgendwer absolut keinen realistischen Anlass für solche Gedanken hatte, dann er. Doch ich lernte an jenem Abend, dass keinen Menschen auf der Welt gibt, der einen großen Feind des Menschen nicht kennt: die Entmutigung. Also der plötzliche und oft rational nicht zu erklärende Verlust von Perspektive und Zuversicht.“

"Entmutigung ist normal!"

Hartl sieht sechs Tatsachen über die Entmutigung als wichtig an: „Erstens: Entmutigung ist normal! Jeder, der etwas verändern will, wird früher oder später mit diesem Feind konfrontiert. Zweitens: Entmutigung ist kein Zeichen, dass man etwas falsch macht. Oft sogar ganz im Gegenteil. Drittens: Phasen der Entmutigung sind nicht für immer, auch wenn es sich im Moment genauso anfühlt. Der Verlust an Erinnerung an vergangene Siege und die Unfähigkeit, das Positive an der Zukunft zu sehen, sind leider Teil der Entmutigung.

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Viertens: Das Grübeln hilft nicht weiter. In Zeiten der akuten Entmutigung sind die Gedankenspiralen wenig hilfreich. Stattdessen gilt es, besonnen den einen nächsten Schritt zu gehen, der heute dran ist. Fünftens: Nicht auf jede Stimme muss man hören. Es gibt Ratgeber, die nur entmutigen. Davon sorgfältig zu unterscheiden sind solche, die kritisches Feedback geben, aber dabei positiv bleiben und einen Ausblick bieten. Auch auf innere Stimmen trifft das zu. 

Sechstens: Entmutigung hat oft auch tiefere Ursachen. Bin ich gerade erschöpft? Wenn ich mich nicht um meinen „inneren Garten“ gekümmert habe, werde ich besonders leicht Opfer von Entmutigung. Was brauchen mein Körper und meine Seele gerade und was tut mir eigentlich gut?  DT/mee

Johannes Hartl gibt Tipps gegen Entmutigung. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ vom 9. Juni.

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