Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Paris / Rom

Erklärung katholischer Universitäten zur Europawahl

Zu einem gemeinschaftlichen und solidarischen Europa rufen die Rektoren mehrerer europäischer katholischer Hochschulen auf.
Rektoren katholischer Hochschulen zur Europawahl am 26. Mai.
Foto: Sebastian Gollnow (dpa) | Wollen gemeinschaftliches Europa: Rektoren katholischer Hochschulen.

Europa – das sei vor allem eine Gemeinschaft, heißt es in einem Appell von Rektoren mehrerer europäischer katholischer Hochschulen zur Europawahl vom 23. bis 26. Mai, der am heutigen Freitag in Paris präsentiert wird. Damit Europas Gemeinschaft leben kann, brauche sie "gegenseitige Anerkennung, Offenheit und eine immer engere Zusammenarbeit bei klar definierten Projekten" in konsequenter Subsidiarität.

Europas Demokratie stärken – auch durch Bildung

Europas Demokratie sei "eine wertvolles, aber zerbrechliches und nie vollständig erworbenes Vermögen", heißt es in dem Text, der am Institut Catholique in Paris präsentiert werden soll und den die römische Hochschule LUMSA bereits auf ihrer Website dokumentiert. Die Demokratie Europas habe Wohlstand für alle geschaffen und müsse dies weiterhin tun, indem sie "jegliche Form sozialer Ausgrenzung bekämpft".

Aufgabe katholischer Hochschulen und Universitäten ist es laut der Erklärung, "zu lehren, wie man eine pluralistische Gemeinschaft, soziales Wohlergehen, moralisches Gewissen und Solidarität" leben kann. Derart vermitteltes kritisches Wissen ermögliche es unter anderem, "allen Formen der Globalisierung zu widerstehen".

Europa muss Verantwortung in der Welt gerecht werden

Europa habe einen besonderen Platz und eine besondere Verantwortung in der Welt, "gerade weil es Ausdruck so vieler nationaler und staatlicher, sozialer und institutioneller Subjektivitäten" sei. Für diese müssten sich alle gemeinsam verantwortlich fühlen, so die Unterzeichner.
Derzeit befinde sich Europa an einem entscheidenden Punkt, so LUMSA-Rektor Francesco Bonini im Gespräch mit Vatican News. Bisher sei die Idee eines geeinten Europas Motor einer erfolgreichen Entwicklung gewesen, die durch das Kreuzfeuer öffentlicher Meinungen jedoch gefährdet sei. Um diese Herausforderungen, aber auch die einer ungezügelten kapitalistischen Globalisierung angemessen anzugehen und das Gemeinwohl zu fördern, brauche es ein solidarisches Netz und gut ausgebildete gesellschaftliche Akteure, so Bonini.

Zu den unterzeichnenden Hochschulen gehören neben dem Institut Catholique in Paris die römischen Universitäten LUMSA, Sacro Cuore, die Päpstliche Lateran-Universität sowie die der Salesianer.

KNA / DT (jobo)

Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost. Kostenlos erhalten Sie die Zeitung hier.

Themen & Autoren
Josef Bordat Demokratie

Weitere Artikel

Der Erfolg des Linkspopulisten Zohran Mamdani in New York offenbart das Kernproblem der US-Demokraten: Fehlende Alternativen zu extremen Politikern und Establishment-Vertretern.
27.06.2025, 11 Uhr
Maximilian Lutz
Papst Leo spricht vor Juristen über Vergebung als konstituierendes Element der Gerechtigkeit. Mit der Witwe Kirks bekommen seine Aussagen ein konkretes Gesicht.
22.09.2025, 13 Uhr
Meldung
Mit dem „Big beautiful bill“ verzeichnet der US-Präsident einen legislativen Erfolg. Auch wenn Abtreibungsdienstleister weiter in die Mangel genommen werden – die Nachteile überwiegen.
04.07.2025, 11 Uhr
Maximilian Lutz

Kirche

Der ehemalige Pfarrer von Hauzenberg, der wegen Alkoholmissbrauch in der Jugendarbeit vorläufig suspendiert worden war, will nun aus den Priesterstand entlassen werden.
02.10.2025, 14 Uhr
Meldung
Herausgefordert von Biotechnik und Künstlicher Intelligenz: Die Unantastbarkeit der Menschenwürde war Thema eines Symposiums der beiden Ratzinger-Schülerkreise in Rom.
02.10.2025, 11 Uhr
Maximilian Welticke
Näher zur eucharistischen Anbetung: Adoratio machte es möglich, mit Vorträgen, Gebetszeiten und Begegnung. Auch Bischof Oster und Sophia Kuby kamen.
02.10.2025, 05 Uhr
Elisabeth Hüffer