Für Pierluca Azzaro, Sekretär der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger – Benedikt XVI., ist der emeritierte Papst ein „Fall“. Denn schon sein Publikum sei eigentümlich: einerseits gläubige Kirchgänger in der „Einfachheit der Tradition der Kirche“, dann zum größten Teil aber auch solche, „die nichts mehr zu bestreiten brauchen, da sie völlig Abstand von der Glaubenspraxis genommen“ haben. Durch Benedikt hätten sie nun wieder Anlass, aus oft unbewussten Glaubensquellen zu trinken.
Einfache, aber nicht vereinfachte Sprache fördert Erfolg
Ein Beispiel hierfür ist für den Professor für Europäische Geschichte und Übersetzer der gesammelten Werke Joseph Ratzingers ins Italienische das Predigtbändchen „Per amore“, das in Italien mit 18.000 verkauften Exemplaren zum religiösen Bestseller wurde. Die einfache, aber nicht vereinfachende Sprache Benedikts befördere diesen Erfolg.
Die Glaubensfrage hält Azzaro für zentral bei Benedikt, der weiß, wie es um diese Zeit bestellt ist. Und es gelinge ihm, sich in bildlicher Sprache international verständlich zu machen: „Wenn ich es geschafft habe, Jesus Christus zu vermitteln, hat es sich gelohnt“, habe Benedikt XVI. einmal gesagt.
Als das Schönste, was Azzaro übersetzt habe, bezeichnete er Band 12 der Gesammelten Schriften mit den Predigten an die Priester. Das zeige Benedikt als „Theologen, der glaubt“ und der Menschen anziehen kann.
DT/ari
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