Der Vatikan hat diese Woche über das weitere Vorgehen der Weltsynode informiert. Wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) am Dienstag mitteilte, sieht das Generalsekretariat der Synode drei parallel laufende Beratungsstränge vor: Die einzelnen Bischofskonferenzen sollen einen Konsultationsprozess mit Fachleuten zum Thema „Mission“ anstoßen, ein weiterer Prozess soll in den Ortskirchen stattfinden und in einem dritten Beratungsprozess soll es darum gehen, theologische und kirchenrechtliche Grundsatzfragen zu behandeln. Alle Ergebnisse sollen in die Weltsynode kommenden Oktober einfließen.
Missionarischen Auftrag besser und in synodaler Weise erfüllen
Im Einzelnen sollen die rund 3.000 Diözesanbischöfe weltweit auf Grundlage des Syntheseberichts der Weltsynode vom Oktober 2023 eine Erhebung zur Frage organisieren, wie die Kirche ihren missionarischen Auftrag besser und in synodaler Weise erfüllen kann. Daran beteiligt werden sollen Theologen, Kirchenrechtler und akademische Einrichtungen, „die eine Vielfalt von Erfahrungen, Fähigkeiten, Charismen und Diensten innerhalb des Volkes Gottes zum Ausdruck bringen“, wie es im Schreiben des Synodensekretariats heißt.
Ziel ist, das ganze Volk Gottes einzubeziehen, auch Menschen an den Rändern der Gesellschaft wie beispielsweise „Minderheiten und Gruppen, die in Armut und sozialer Marginalität leben“. Kontroverse Anhörungen sind erwünscht. Wie die Bischofskonferenzen die Befragungen konkret organisieren, bleibt ihnen selbst überlassen. Bis zum 15. Mai 2024 müssen alle Bischofskonferenzen eine maximal achtseitige Zusammenfassung der Ergebnisse an das Synodensekretariat in Rom schicken. Zusätzlich sollen Orden, geistliche Gemeinschaften und Laienvereinigungen in den einzelnen Ortskirche aktiv beteiligt werden. Hier bittet der Vatikan um einen Erfahrungsbericht von maximal zwei Seiten bis Mitte Mai.
Kirchenrechtliche und theologische Fragen
In einem gesonderten Prozess soll es schließlich darum gehen, theologische und kirchenrechtliche Grundsatzfragen, die auf kontinentaler als auch auf Weltebene auf den Tisch gekommen sind, zu erörtern. Zu diesen Fragen zählen Vorüberlegungen zur Reform des Kirchenrechts, der Priesterausbildung, der Stellung der Ordensleute sowie des Zugangs von Frauen zum Diakonat. Das Synodensekretariat schreibt dazu: „Es handelt sich um Fragen von großer Tragweite, von denen einige auf der Ebene der gesamten Kirche in Zusammenarbeit mit der Römischen Kurie behandelt werden müssen.“
Diese Fragestellungen sollen dem Papst in den kommenden Wochen vorlegt werden. Er entscheidet, welche davon an „synodale Arbeitsgruppen“ weitergeleitet werden. Diese Gruppen bestehen aus Experten aus allen Kontinenten sowie Vertretern der Römischen Kurie. Auch die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppen werden der Synodenversammlung im Oktober nächsten Jahres zur Beratung vorgelegt. DT/dsc
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