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1.000 Jahre Mont-Saint-Michel

1023-2023: Die weltberühmte Abtei des Mont-Saint-Michel feiert ihr tausendjähriges Bestehen.
Abtei Mont-Saint-Michel feiert ihr tausendjähriges Bestehen.
Foto: Harter | Einen Höhepunkt der Feierlichkeiten zum tausendjährigen Bestehen des Mont-Saint-Michel bildete Ende Juni eine kilometerweit sichtbare, spätabendliche Licht-Ton-Projektion unter Zuhilfenahme modernster Drohnentechnik ...

Vor 1.000 Jahren begann der Bau eines der faszinierendsten architektonischen Werke der Welt. Jedes Jahr zieht der Mont-Saint-Michel mehr als zwei Millionen Besucher an und gehört damit zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Seit 1979 geht der Berg und die Bucht des Mont-Saint-Michel zum Weltkulturerbe der UNESCO

Kulturelle Veranstaltungen, Symposien und Wallfahrten

Anlässlich der Tausendjahrfeier ihrer Grundsteinlegung finden das gesamte Jahr 2023 über Feierlichkeiten in Form von kulturellen Veranstaltungen, Symposien und Wallfahrten statt. Einen Höhepunkt bildete Ende Juni eine kilometerweit sichtbare, spätabendliche Licht-Ton-Projektion unter Zuhilfenahme modernster Drohnentechnik über den gesamten Berg hinweg. Das Schauspiel führte durch die bewegte Geschichte des Mont-Saint-Michel, der jahrhundertelang Kriegen, Bränden, Belagerungen und teilweiser Zerstörung trotzte.

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Während des 100-jährigen Kriegs wurde der Mont zehn Monate lang von den Engländern belagert, ergab sich jedoch nicht. 1790 vertrieb die Revolution die Mönche und wandelte die altehrwürdigen Mauern in ein Gefängnis um, das ironischerweise zunächst der Einkerkerung der sogenannten Eidverweigerer diente. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts siedelte dort wieder eine religiöse Gemeinschaft an. Ab 1940 wurde der Berg von den Deutschen besetzt, blieb aber wundersamerweise von Bombardierungen verschont.

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Seit einiger Zeit schließen Pfarreien, Schulen, Pfadfindergruppen und Einzelpersonen in wachsender Zahl an eine Wallfahrtstradition an, die seit dem neunten Jahrhundert bezeugt ist. „Miquelots“ werden die Pilger heute genannt, kleine Michaels. Der Name geht auf die Kinder zurück, die im Mittelalter in großer Zahl aus Frankreich und sogar Deutschland zum Mont-Saint-Michel pilgerten. 

Alte Pilgerwege neu markiert

Ein lokaler Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die uralten Pilgerwege wieder aufzufinden und neu zu markieren. Neun Wallfahrtswege, unter anderem von Chartres und Paris aus, können heute wieder zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegt werden – insgesamt fast 3.500 Kilometer. Enge Beziehungen bestehen mit den zwei italienischen Michaels-Heiligtümern, dem Monte Gargano und der Sacra di San Michele im Piemont.

Kurioserweise liegen die drei Heiligtümer mit vier weiteren, dem heiligen Michael geweihten Orten zwischen Irland und Israel geografisch genau auf einer Linie.  DT/fha

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ die vollständige Reportage zur 1.000-Jahr-Feier des Mont-Saint-Michel.

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