Das Ausscheiden von vier Teilnehmerinnen des Synodalen Weges war ein Befreiungsschlag, der sich lange abzeichnete. Allerdings hat dieser Schritt für sich genommen nur Symbolcharakter. Abgesehen von der persönlichen Entlastung, sein Gewissen nicht mehr mit der Teilnahme an diesem toxischen Prozess beladen zu müssen, ändert sich am Synodalen Weg zuerst einmal gar nichts. Dennoch kann dieser Schritt als Weckruf angesehen werden, der als erster Schritt eine Folge weiterer Schritte auslösen könnte, die am Ende in der Lage wären, den Synodalen Weg zu stoppen oder umzulenken.
Nichts Richtiges im Falschen
Nur wenige Tage vor der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz haben vier Delegierte, die alle ihr Mandat von ebendieser Konferenz erhalten haben, dieses Mandat zurückgegeben. Angesichts der Reaktionen aus dem Lager der Funktionäre ist kaum anzunehmen, dass der Weckruf dort angekommen wäre. Seitens der Bischöfe dürfte er den einen oder anderen vielleicht endlich mal mehr als nur nachdenklich machen. „Es gibt nichts Richtiges im Falschen“, ist ein Satz, der auch für Bischöfe gilt. Mag der Wunsch ehrenhaft gewesen sein, als guter Hirte vielleicht noch den einen oder anderen Synodalen zur Umkehr zu bewegen. Das ist vorbei. Es gilt jetzt so viele Delegierte wie nur eben möglich zum Ausstieg zu bewegen und dafür könnte der Startschuss gefallen sein.
Ausstieg oder Pause
Es sind dabei durchaus mehrere Wege offen. In der kommenden Woche könnten mutige Bischöfe selber ihren Ausstieg aus dem verdorbenen Synodalen Weg verkünden und ihrerseits an Synodale aus ihren Diözesen appellieren, diesen inzwischen nicht mehr aufzuhaltenden Zug ins Schisma zu verlassen. Alternativ könnte die Deutsche Bischofskonferenz mit Mehrheit beschließen, das römische Angebot eines Moratoriums des Synodalen Weges anzunehmen. Eine Atempause und ein Neuanfang nach Abschluss der Weltsynode zur Synodalität wäre möglicherweise eine Chance für einen Neuanfang. Eines allerdings sollte nicht geschehen. Die Bischöfe sollten sich nicht den Laienfunktionären anschließen und mit einem Schulterzucken weitermachen wie zuvor. Das wäre der garantierte Weg in die Trennung von der Weltkirche.
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