Wenn Gott doch gut und allmächtig ist, wieso gibt es dann das Böse? Weil die Entscheidungsfreiheit des Menschen auch die Möglichkeit beinhaltet, sich gegen das Gute zu entscheiden, lautet eine klassische Antwort. Doch reicht diese Erklärung aus? In Folge 58 des Tagespost-Katechismuspodcasts geht Pfarrer Dr. Guido Rodheudt der Frage nach, inwiefern dem guten Gott auch das Böse am Ende zum Guten gereichen kann.
Mit Blick auf die geistigen Wesen, die Gott auch geschaffen habe, „sehen wir bereits, dass tatsächlich die Freiheit ein so hohes Gut ist, dass auch diejenigen, die eigentlich unbelastet sind von physischen Existenzen, (…) auch in der Lage sind, die moralische Freiheit zu missbrauchen.“ Bereits Luzifer habe sich zum Bösen entscheiden können. Allerdings habe Gott Möglichkeiten, die wir für paradox halten könnten, die aber doch dazu dienlich seien, das Böse in der Welt zu bewältigen. Schon in der alttestamentarischen Geschichte von Josef und seinen Brüdern sei die böse Entscheidung der Brüder, Josef zu verkaufen, die Grundlage dafür gewesen, dass Josef in der Not seiner Familie helfen konnte.
Ausgangspunkt für die liebende Zuwendung Gottes
Die „glückliche Schuld des Adam“, die in der Osternacht besungen wird, sei Hinweis darauf, dass es erst aufgrund der Schuld die Erlösung geben könne. Auch viele Heilige hätten betont, wie „in all dem Bösen Gutes liegt“ und aus der Retrospektive die „Wege, die zum Bösen geführt haben, durch die Erlösung und die Gnade Gottes zum Guten gewendet haben“. Gott könne also „durch das Drama des Bösen hindurch Gutes wirken“. Damit sei die Zulassung des Bösen beantwortet, denn dieses sei der Ausgangspunkt für die liebende Zuwendung Gottes. DT/jra
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