Ein Jahr nachdem das FBI in einem internen Memorandum traditionsverbundene Katholiken in den USA unter Extremismusverdacht gestellt hat, hat der Sprecher des US-Repräsentantenhauses Mike Johnson (Republikaner) in einem Interview mit "The Pillar" erneut scharf das Verhalten der Bundesbehörde kritisiert.
Im Visier der Behörden: das kirchliche Lehramt
Johnson leitete bis Oktober 2023 einen Ausschuss, der aufklären soll, ob die Bundesbehörde unerlaubterweise Mittel verwendete, um traditionelle Katholiken aus politischen Gründen zu überwachen - was manche als Verfolgung auffassten. Nun kritisierte er erneut, dass die Strafverfolgungsbehörden des Bundes traditionelle Katholiken stellvertretend für all jene ins Visier genommen hätten, die sich nicht von bestimmten Aspekten des kirchlichen Lehramtes verabschiedet würden. Zu diesen Lehrinhalten zählten die Ablehnung eines Rechts auf Abtreibung und der LGBTQ-Ideologie.
Es sei, so Johnson, "erschreckend, dass das FBI, die mächtigste Strafverfolgungsbehörde des Bundes, ein Programm auflege, um katholische Gemeindemitglieder zu rekrutieren, damit diese ihre Nebensitzer auf der Kirchenbank ausspionieren".
Alle Gläubigen zur Verteidigung der Religionsfreiheit gefragt
Der Sprecher des Repräsentantenhauses betonte zugleich, dass der Fall weit über die katholische Kirche hinausreiche und die Religionsfreiheit im Allgemeinen betreffe. Daher begrüße er es, wenn "alle Menschen, alle Führungspersonen, alle Gläubigen ihre Stimme in dieser Sache erheben würden".
Anlässlich des Jahrestags der FBI-Affäre organisierte Johnson, der praktizierender Baptist ist, im US-Kapitol eine traditionelle Messe nach dem Römischen Missale von 1962. DT/sost
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