Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Missbrauchsvorwürfe um Kardinal Hengsbach

Overbeck: Missbrauchsvorwürfe kein Anlass für Verzicht auf Hengsbach-Denkmal

Laut einem Bistumssprecher hat der Essener Bischof in den Missbrauchsvorwürfen gegen Hengsbach keinen Grund gesehen, auf dessen Denkmal zu verzichten.
Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, bei einer Protestkundgebung wegen sexuellen Missbrauchs in der Kirche.
Foto: Bernd Thissen (dpa) | Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, bei einer Protestkundgebung wegen sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Für Overbeck seien die Vorwürfe gegen Kardinal Hengsbach 2011 kein Grund gewesen, auf die Enthüllung ...

Für den Essener Bischof Franz-Josef Overbeck seien laut Bistumssprecher Ulrich Lota die Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Franz Hengsbach kein Grund gewesen, auf dessen Denkmal am Dom zu verzichten. Auf Nachfrage der KNA sagte Lota, Overbeck seien im August zwei Vorwürfe gegen Hengsbach bekannt gewesen. Die damals bekannten Informationen hätten aber keine Anhaltspunkte dafür geboten, die Enthüllung der Statue zu unterlassen. Laut Lota hätten sich die Vorwürfe einer Frau, 1954 als Sechzehnjährige vom Kardinal und seinem Bruder Paul Hengsbach missbraucht worden zu sein, auf Hengsbachs Zeit als Weihbischof von Paderborn bezogen und seien auch dort bearbeitet worden, worüber Overbeck in Kenntnis gesetzt worden sei.

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Zweiter Vorwurf wurde zurückgezogen

Die Mitteilungen hätten aus der Sicht Overbecks aber keinen Anlass geboten, die Denkmalenthüllung im Oktober aufzugeben. Lota erklärte, dass es zu dem zweiten Vorwurf keine näheren Informationen zum Inhalt und der Plausibilität gegeben habe. Erst 2014 habe das Bistum Paderborn mit der Person Kontakt aufnehmen können; diese habe den Vorwurf im selben Jahr widerrufen. Bischof Overbeck steht in der Kritik, da er 2011 ein Denkmal von Kardinal Franz Hengsbach enthüllt, gleichzeitig aber laut einer Recherche der „Welt“ von zwei Missbrauchsvorwürfen gegen Hengsbach gewusst hatte. KNA/DT/sdu

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