Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Nach dem Hamas-Terror

Notker Wolf: Brutalität kennen wir aus der Geschichte

Der emeritierte Benediktinerabt sieht den Nahost-Konflikt im Territorialtrieb des Menschen begründet.
Notker Wolf Wolf, Jahrgang 1940, emeritierter Abtprimas des Benediktinerordens
Foto: IMAGO/Kerstin Boegeholz (www.imago-images.de) | Ist sich der Realität der Welt nach dem Sündenfall schon länger bewusst: Notker Wolf, Jahrgang 1940, emeritierter Abtprimas des Benediktinerordens.

Ist das Massaker der Hamas vom 07. Oktober als weltgeschichtliche Zäsur zu bewerten? Der emeritierte Abtprimas des Benediktinerordens, Notker Wolf, war vom Terrorangriff jedenfalls nicht überrascht. „Diese Brutalität kennen wir ja aus der Geschichte, nicht zuletzt von den islamischen Eroberungszügen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit“, sagte Wolf im Gespräch mit der „Tagespost“.

Lesen Sie auch:

Die Neigung auch zu brutaler Gewalt liege letztlich in der Natur des Menschen. Wolf begründet dies sowohl evolutionsbiologisch als auch theologisch. So werde im Nahost-Konflikt der „Territorialtrieb“ des Menschen sichtbar, den dieser aus der Tierwelt vererbt bekommen habe. Dem entspreche auch das biblische Bild des Menschen: Gleich nach dem Sündenfall komme der erste Mord.

Angesichts der neuen und doch alten Grausamkeit empfiehlt der Altabt einen achtsamen Umgang mit Medien. Man müsse sich „schon die Frage stellen, wie viel Negatives, das uns ja instinktiv immer besonders interessiert, man sich zumuten will“.  DT/jra

Das ganze Interview finden Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

Themen & Autoren
Meldung Hamas Massaker Terroranschläge

Weitere Artikel

Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs galt die UNO als Hoffnungsträgerin. Heute kämpft sie um Glaubwürdigkeit – und ums finanzielle Überleben.
05.04.2024, 11 Uhr
Carsten Peters

Kirche

Yannick Schmitz, Referent beim Berliner Vorortspräsidium des Cartellverbandes, sieht gute Gründe dafür, dass der Verband künftig wahrnehmbarer auftritt.
27.04.2024, 13 Uhr
Regina Einig
Das römische Dokument „Dignitas infinita" lädt ein, aus der Fülle der Identität als Erben Christi zu leben, statt eigene Identitäten zu konstruieren. 
26.04.2024, 17 Uhr
Dorothea Schmidt
Die deutschen Bischöfe werden beim Synodalen Ausschuss wohl keine kirchenrechtskonforme Lösung finden. Das Mehrheitsprinzip eröffnet einen rechtsfreien Raum.
25.04.2024, 11 Uhr
Regina Einig