Ist das Massaker der Hamas vom 07. Oktober als weltgeschichtliche Zäsur zu bewerten? Der emeritierte Abtprimas des Benediktinerordens, Notker Wolf, war vom Terrorangriff jedenfalls nicht überrascht. „Diese Brutalität kennen wir ja aus der Geschichte, nicht zuletzt von den islamischen Eroberungszügen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit“, sagte Wolf im Gespräch mit der „Tagespost“.
Die Neigung auch zu brutaler Gewalt liege letztlich in der Natur des Menschen. Wolf begründet dies sowohl evolutionsbiologisch als auch theologisch. So werde im Nahost-Konflikt der „Territorialtrieb“ des Menschen sichtbar, den dieser aus der Tierwelt vererbt bekommen habe. Dem entspreche auch das biblische Bild des Menschen: Gleich nach dem Sündenfall komme der erste Mord.
Angesichts der neuen und doch alten Grausamkeit empfiehlt der Altabt einen achtsamen Umgang mit Medien. Man müsse sich „schon die Frage stellen, wie viel Negatives, das uns ja instinktiv immer besonders interessiert, man sich zumuten will“. DT/jra
Das ganze Interview finden Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.