1923 wurde ein Soldat aus Liverpool in Lourdes auf wundersame Weise von seinen Kriegsverletzungen geheilt. Dieses 71. Wunder von Lourdes hat der Erzbischof von Liverpool, Malcolm McMahon, jetzt offiziell bestätigt, teilte das Heiligtum in Lourdes am Sonntag mit. Im Vereinigten Königreich gilt der Soldat als der erste britische Katholik, der in Lourdes geheilt wurde. Er starb am 8. Dezember 1943.
Schwer verwundet
Bei dem Geheilten handelt es sich um John Jack Traynor. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, trat der 1883 in Liverpool geborene Sohn einer irischen Mutter in die Royal Navy ein. Am 8. Oktober 1914 wurde er bei Antwerpen in Belgien zum ersten Mal verwundet, am 8. Mai 1915 während der Schlacht von Gallipoli in der heutigen Türkei von Maschinengewehrfeuer getroffen.
Als Folge konnte der Mann nicht nur seinen rechten Arm nicht mehr benutzen, er litt auch an Epilepsie. Und als ein Chirurg aus Liverpool 1920 versuchte, die Epilepsie durch Trepanation zu heilen, führte das zusätzlich zur teilweisen Lähmung beider Beine.
Vollständige Heilung
Im Frühsommer 1923 wurde Traynor als Invalide „in das Hospiz für unheilbar Kranke eingewiesen“, wie in einem Bericht des „Bureau des Constatations Médicales“ festgehalten ist. Im selben Jahr bot die Erzdiözese Liverpool ihre erste Pilgerfahrt nach Lourdes an. Traynor beschloss, mitzufahren.
Als er in Lourdes in das Becken des Heiligtums tauchte und an der abschließenden eucharistischen Prozession sowie der Segnung der Kranken teilnahm, wurde er vollständig geheilt, was die Ärzte, die die Pilgerfahrt begleiteten, bestätigten. Es war der 25. Juli 1923. Tags drauf kehrte er nach Liverpool zurück, wo ihn der Mitteilung zufolge eine Menschenmenge am Bahnhof Lime Street empfangen haben soll. Traynor führte bis zu seinem Tod ein erfülltes Leben. Bis 1939 besuchte er Lourdes jährlich und half dort als Bahrenträger aus. DT/dsc
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