Der Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland, Pater Felix Geyer ISch, hat die Bedeutung der Selbsterziehung in marianischem Geist hervorgehoben. Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte der Geistliche, der seit September die Aufgabe des Bewegungsleiters übernommen hat, er halte es für zeitgemäß, einen sehr individuellen und erfahrungsbezogenen Zugang zu Glaube und Theologie zu finden, der Glaube nie als Curriculum, sondern immer als Wachstumsprozess verstehe. Dieser Ansatz sei in der weltweiten Schönstattfamilie kulturell sehr unterschiedlich geprägt, aber diese Unterschiedlichkeit bereichert.
Im Hinblick auf die abnehmende Zahl der Priester erklärte Geyer, Regionen ohne regelmäßige Eucharistie seien in vielen Weltteilen praktische Realität. Als Beispiel führte er Brasilien an, wo es aufgrund des Priestermangels an vielen Orten keine Eucharistie gebe, aber trotzdem den lebendigen Zug, das Evangelium verstehen und leben zu wollen.
Wörtlich erklärte Pater Geyer: „Der brasilianische Befreiungstheologe Leonardo Boff war aus meiner Sicht auf keiner falschen Schiene, als er versucht hat, die Sakramentalien stärker zu betonen, sodass wir Gott in vielfältigen Weisen erkennen können. Vielleicht ist die Eucharistie ein bisschen zu selbstverständlich geworden.“ Er werte die Eucharistie nicht ab, „aber vielleicht haben wir uns aufgrund der gut strukturierten Sonntagsgottesdienste in unseren noch gut finanzierten und organisierten Ortskirchen an einen gewissen Luxus gewöhnt, der auch vieles verhindert hat.“ (DT/reg)
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