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Franziskus trifft sich mit chilenischen Missbrauchsopfern

Der Papst habe mit großem Respekt und Zuneigung zugehört, meint Juan Carlos Cruz, eines der Missbrauchsopfer. Im Blick auf die katholische Kirche äußerte er Zuversicht.
Protestbanner zum chilenischen Missbrauchsskandal
Foto: Paul Haring (KNA) | Ein Banner hängt am 21. Januar 2018 an einer Hauswand in Lima mit der Aufschrift "Francisco aqui si hay pruebas" (dt.: Franziskus, hier sind Beweise) während des Besuchs von Papst Franziskus in Chile und Peru.

Papst Franziskus hat seine Gespräche mit Missbrauchsopfern aus Chile am Sonntag fortgesetzt. Eine Unterredung mit Juan Carlos Cruz dauerte nach dessen Angaben mehr als zweieinhalb Stunden. „Ich bin bewegt“, schrieb Cruz anschließend auf Twitter. Der Papst habe mit großem Respekt und Zuneigung zugehört. Zu den Inhalten machte Cruz keine näheren Angaben. Es sei um „viele Themen“ gegangen. Im Blick auf die katholische Kirche äußerte er Zuversicht, auch wenn vor ihr eine „enorme“ Aufgabe liege.

Franziskus hatte drei Opfer des wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten chilenischen Priesters Fernando Karadima für mehrere Tage in den Vatikan eingeladen, um deren Erfahrungen zu hören. Die Themen und die Dauer der Unterredungen überließ er nach vatikanischen Angaben den drei Männern, die während dieser Zeit auch in der päpstlichen Residenz Santa Marta wohnen. Hintergrund sind Vorwürfe gegen den heutigen Bischof Juan Barros, als geistlicher Zögling Karadimas von den Vergehen seines Mentors gewusst, ihn aber später vor Strafverfolgung geschützt zu haben.

So erklärte Cruz, Barros sei zugegen gewesen, als Karadima sich an ihm verging. Franziskus hatte entsprechende Anschuldigungen erst als Verleumdung bezeichnet, räumte aber nach einer vom ihm in Auftrag gegebenen Ermittlung eine falsche Beurteilung der Sachlage ein. Für Mitte Mai bestellte er die chilenischen Bischöfe in den Vatikan ein, um über den Missbrauchsskandal zu beraten.

DT/KNA

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