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Streit um Sexualpädagogik in Schulen

Österreich: Der christliche Verein Teenstar ist ins Fadenkreuz linker Politiker und mancher österreichischer Medien geraten. Im Exklusiv-Gespräch mit der „Tagespost“ wehrt sich der Verein gegen Kritik.
Österreichischer Verein Teenstar wehrt sich gegen Kritik
Foto: Armin Weigel (dpa) | „Die meisten Programme wollen bloß Teenager-Schwangerschaften verhindern und versuchen das mittels Verhütung", beklagt Helga Sebernik von Teenstar.

Der christliche Verein Teenstar ist ins Fadenkreuz linker Politiker und mancher österreichischer Medien geraten. Teenstar erkläre seit zehn Jahren in Kursen für Lehrer und Jugendliche, Homosexualität sei eine Verirrung, die man heilen könne, Selbstbefriedigung sei schlecht fürs Selbstwertgefühl und „Sex ja nicht vor der Ehe“, so berichtete der ORF jüngst. Nun wehrt sich Helga Sebernik von Teenstar im Exklusiv-Gespräch mit der „Tagespost“: Sie habe nichts gegen eine grundsätzliche Debatte, aber „unter Einbeziehung der Eltern“. Teenstar biete „ein ganzheitliches Programm, wo Jugendliche altersgemäß Informationen bekommen“.

"Mit der positiven Kraft der Sexualität umgehen"

Mit Kindern ab 13 Jahren werde in der Schule über Verhütung gesprochen, aber nicht nur technisch. „Die meisten Programme wollen bloß Teenager-Schwangerschaften verhindern und versuchen das mittels Verhütung. Nach dem Motto: Tu es, aber tu es mit Pille oder Kondom.“ Teenstar setze stattdessen auf Persönlichkeitsbildung: „Jugendliche sollen lernen, mit der positiven Kraft der Sexualität umzugehen und das Jugendalter als Zeit der Entfaltung zu entdecken.“ Die allgegenwärtige Frühsexualisierung hinterfrage man ganz bewusst.

"Kinder lernen bei uns den Wert des Lebens"

Abtreibung werde nicht offensiv thematisiert, aber ja, „Kinder lernen bei uns den Wert des Lebens“, so Sebernik zur „Tagespost“. Beim Thema Homosexualität will Helga Sebernik den Jugendlichen den Druck nehmen, den ihnen der Mainstream mache: „Sie sollen sich nicht outen oder vorschnell festlegen müssen.“ Im sensiblen Lebensabschnitt der Jugend seien Gefühle in Entwicklung.

Österreichs Bildungsministerium will nun alle Anbieter von sexualpädagogischen Programmen unter die Lupe nehmen. Da gibt es viel zu tun, denn nicht christliche oder wertgebundene Inhalte dominieren den Sexualkundeunterricht in Österreich, sondern die „Sexualpädagogik der Vielfalt“, der Experten eine Frühsexualisierung der Kinder vorwerfen.

DT/sb

Wie die Angriffe gegen den Verein „Teenstar“ von einer Schieflage zeugen, und weshalb andere Programme bisher ungeprüft in Schulen wirken, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 29. November.

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