Die Lebensrechtsorganisation „sundaysforlife“ hat mit tiefem Bedauern auf die gewaltsamen Ausschreitungen beim „Marsch für das Leben“ in Köln reagiert. „Was als friedliche Kundgebung für das Recht auf Leben geplant war und als solche auch startete, wurde durch massive Störungen und Angriffe inklusive Körperverletzung und Sachbeschädigung durch Gegendemonstranten überschattet“, erklärte der Verein in einer Pressemitteilung.
Kritik übte „sundaysforlife“ am Auftreten der Polizei. Diese habe zu Beginn „unzureichend“ reagiert, was sich später „lediglich mäßig verbessert“ habe. „Die Pflicht der Polizei, friedliche Versammlungen und Meinungsäußerungen zu schützen und sicherzustellen, dass deren Ablauf möglich ist, war nicht mehr gegeben“, betont der Verein.
Vorsitzender tätlich angegangen - Polizei überfordert
Von den Störungen war „sundaysforlife“ auch selbst betroffen: Der Informationsstand der Organisation sei „wiederholt zum Ziel von Angriffen seitens der Gegendemonstranten“ geworden. So seien beispielsweise Materialien gestohlen und zerstört worden, der Informations-Pavillon habe die gewaltsamen Attacken nicht überstanden „und musste am Ende sogar zurückgelassen werden, als die Situation zu brenzlig wurde“.
Der Vorstandsvorsitzende der Organisation, Andreas Düren, sei mehrfach von der Polizei zu Boden geworfen und aufgefordert worden, „Angreifer laufen zu lassen, als er versuchte, diese festzuhalten und Materialen gegen Vandalismus zu verteidigen“. Auf dem Kurzmitteilungsdienst „X“ (vormals Twitter) hätten verschiedene Gruppen ihre „zerstörerischen und demokratiefeindlichen Taten“ zelebriert und Bilder davon gepostet, beklagt „sundaysforlife“. Der gemeinnützige Verein schätzt, dass sich der entstandene finanzielle Schaden auf 2.000 bis 3.000 € beläuft.
Als „besonders erschütternd“ bezeichnet „sundaysforlife“ einen Vorfall, als der Vorstandsvorsitzende Düren von einem Mob von Gegnern umzingelt und am Boden liegend teils geschlagen und getreten worden sei. Er habe glücklicherweise nur leichte Verletzungen davongetragen. „Dieser Vorfall ist äußerst besorgniserregend, schien die Polizei schließlich nicht mehr in der Lage zu sein, die Situation unter Kontrolle zu haben.“ Weitere Standmitarbeiter seien nicht tätlich angegriffen und darüber hinaus niemand verletzt worden.
Weiter "unerschütterlich" für Recht auf Leben einsetzen
Die Lebensrechtsorganisation betonte, man werde sich auch weiterhin „unerschütterlich“ für das Recht auf Leben einsetzen und sich von solchen Zwischenfällen nicht abschrecken lassen. „Der Glaube an die Bedeutung eines offenen Dialogs und einer respektvollen Debatte über wichtige gesellschaftliche Themen wie dieses bleibt bestehen.“ Zudem ruft „sundaysforlife“ dazu auf, Gewalt und Aggression abzulehnen und stattdessen einen respektvollen Dialog zu führen, „der es ermöglicht, verschiedene Standpunkte äußern zu können“. DT/mlu
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost ausführliche Berichte zum Marsch für das Leben in Köln und Berlin.