Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Ausschreitungen beim "Marsch für das Leben" in Köln

Pro-Life-Verein übt Kritik an Polizei

Störungen, Körperverletzung, Sachbeschädigung: Der Verein „sundaysforlife“ war wiederholt Ziel von Angriffen beim Marsch für das Leben. Auch der Vorsitzende wurde Opfer davon.
"Marsch für das Leben" in Köln
Foto: IMAGO/Guido Schiefer (www.imago-images.de) | Beim "Marsch für das Leben" in Köln sorgten gewaltbereite Gegendemonstranten für Ausschreitungen.

Die Lebensrechtsorganisation „sundaysforlife“ hat mit tiefem Bedauern auf die gewaltsamen Ausschreitungen beim „Marsch für das Leben“ in Köln reagiert. „Was als friedliche Kundgebung für das Recht auf Leben geplant war und als solche auch startete, wurde durch massive Störungen und Angriffe inklusive Körperverletzung und Sachbeschädigung durch Gegendemonstranten überschattet“, erklärte der Verein in einer Pressemitteilung.

Lesen Sie auch:

Kritik übte „sundaysforlife“ am Auftreten der Polizei. Diese habe zu Beginn „unzureichend“ reagiert, was sich später „lediglich mäßig verbessert“ habe. „Die Pflicht der Polizei, friedliche Versammlungen und Meinungsäußerungen zu schützen und sicherzustellen, dass deren Ablauf möglich ist, war nicht mehr gegeben“, betont der Verein.

Vorsitzender tätlich angegangen - Polizei überfordert

Von den Störungen war „sundaysforlife“ auch selbst betroffen: Der Informationsstand der Organisation sei „wiederholt zum Ziel von Angriffen seitens der Gegendemonstranten“ geworden. So seien beispielsweise Materialien gestohlen und zerstört worden, der Informations-Pavillon habe die gewaltsamen Attacken nicht überstanden „und musste am Ende sogar zurückgelassen werden, als die Situation zu brenzlig wurde“.

Der Vorstandsvorsitzende der Organisation, Andreas Düren, sei mehrfach von der Polizei zu Boden geworfen und aufgefordert worden, „Angreifer laufen zu lassen, als er versuchte, diese festzuhalten und Materialen gegen Vandalismus zu verteidigen“. Auf dem Kurzmitteilungsdienst „X“ (vormals Twitter) hätten verschiedene Gruppen ihre „zerstörerischen und demokratiefeindlichen Taten“ zelebriert und Bilder davon gepostet, beklagt „sundaysforlife“. Der gemeinnützige Verein schätzt, dass sich der entstandene finanzielle Schaden auf 2.000 bis 3.000 € beläuft.

Als „besonders erschütternd“ bezeichnet „sundaysforlife“ einen Vorfall, als der Vorstandsvorsitzende Düren von einem Mob von Gegnern umzingelt und am Boden liegend teils geschlagen und getreten worden sei. Er habe glücklicherweise nur leichte Verletzungen davongetragen. „Dieser Vorfall ist äußerst besorgniserregend, schien die Polizei schließlich nicht mehr in der Lage zu sein, die Situation unter Kontrolle zu haben.“ Weitere Standmitarbeiter seien nicht tätlich angegriffen und darüber hinaus niemand verletzt worden.

Weiter "unerschütterlich" für Recht auf Leben einsetzen

Die Lebensrechtsorganisation betonte, man werde sich auch weiterhin „unerschütterlich“ für das Recht auf Leben einsetzen und sich von solchen Zwischenfällen nicht abschrecken lassen. „Der Glaube an die Bedeutung eines offenen Dialogs und einer respektvollen Debatte über wichtige gesellschaftliche Themen wie dieses bleibt bestehen.“ Zudem ruft „sundaysforlife“ dazu auf, Gewalt und Aggression abzulehnen und stattdessen einen respektvollen Dialog zu führen, „der es ermöglicht, verschiedene Standpunkte äußern zu können“.  DT/mlu

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost ausführliche Berichte zum Marsch für das Leben in Köln und Berlin.

Themen & Autoren
Meldung Lebensschutz Marsch für das Leben

Weitere Artikel

Der dritte „Marsch für das Leben“ in Köln stellt klare Forderungen an die Politik – und das trotz Rauchbombe und Blockadeversuch.
24.09.2025, 17 Uhr
Jakob Naser
Ein Spagat zwischen Politik, Gedenken und Pro-Life-Stimmung: Die Lebensschützerin Alexandra Linder gibt Einblicke in ihre diesjährige Marsch-für-das-Leben-Erfahrung.
23.09.2025, 14 Uhr
Alexandra Linder

Kirche

Was meinten die Engel, als sie den Hirten ihren berühmten Friedensgruß zuriefen? Bei Augustinus und Thomas von Aquin finden sich Antworten, die auch in Zeiten des Krieges überzeugen.
25.12.2025, 07 Uhr
Sebastian Ostritsch
Papst Leo hat ganz recht: Der heilige Josef taugt auch heute noch als Idealbild traditioneller christlicher Männlichkeit.
24.12.2025, 11 Uhr
Regina Einig
Zu Ostern noch als Pilger, ab Mitte des Heiligen Jahres dann als Dauergast in Rom. Persönliche Eindrücke aus den Monaten des großen Jubiläums, das Millionen in die Ewige Stadt zog.
24.12.2025, 18 Uhr
Yannick Schmitz
Die Festnahme des Pastors Gao Yingjia steht stellvertretend für eine neue Repressionswelle gegen Chinas protestantische Hauskirchen – vor allem dort, wo Glaube digitale Räume nutzt.
23.12.2025, 14 Uhr
José García