Die Republik Moldau sei „ein Land mit zwei Seelen, einer europäischen und einer russischen, die friedlich und im Dialog nebeneinander existieren“, sagt der katholische Bischof des Landes, Anton Cosa. Im Interview mit der „Tagespost“ setzt der Bischof von Chisinau auf Frieden und Dialog: „Wir brauchen keine Kriege, sondern politische Stabilität, die durch Dialog erreicht werden muss.“
Armut in Moldau
Er plädiert zugleich für einen Beitritt seiner Heimat zur Europäischen Union: „Es ist wichtig, dass die Verfahren für den Beitritt zur EU eingeleitet werden. Das braucht seine Zeit und wird der Republik Moldau mutige Entscheidungen abverlangen.“
Auch zur Lage in dem von Russland kontrollierten Landesteil Transnistrien nimmt der Bischof im „Tagespost“-Interview Stellung: Transnistrien stehe seit 30 Jahren unter russischem Einfluss, überall werde hier Russisch gesprochen. „Die Moldauer leiden unter der Armut. Die Ukrainer, die gezwungen sind, aus ihrem Land zu fliehen, und die Bewohner Transnistriens leiden unter der Ungewissheit der Zukunft“, sagt Bischof Cosa. „Wir, die katholische Kirche in Moldawien, müssen diesem leidenden Volk zur Seite stehen, Hoffnung geben und Nächstenliebe zeigen. Dies sind unsere Waffen.“
Katholische Minderheit
Weniger als ein Prozent der Bevölkerung machen die Katholiken in der Republik Moldau aus. Die meisten Gläubigen sind russischsprachig und haben polnische, ukrainische, weißrussische oder baltische Wurzeln. Es gibt aber auch Gläubige rumänischer oder russischer Herkunft. Die katholische Kirche engagiert sich für die hunderttausenden Flüchtlinge aus der Ukraine.
Auch auf dem Gebiet von Transnistrien bestehen sechs katholische Kirchengemeinden. „Neben den pastoralen Tätigkeiten in den Pfarreien widmen sich die Priester und Schwestern den Armen, den älteren Menschen und den Jugendlichen“ schildert Bischof Cosa die Lage. DT/sba
Lesen Sie das vollständige Interview mit dem katholischen Bischof Moldawiens am Donnerstag in Ihrer „Tagespost“.