Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Anschlagspläne

Köln und Wien: Weiterhin erhöhte Sicherheitsmaßnahmen

Für den Kölner Dom besteht weiter eine erhöhte Bedrohungslage durch islamistischen Terrorismus. Auch der Wiener Stephansdom wird von der Polizei überwacht.
Sicherheitsmaßnahmen nach Terrorwarnung am Kölner Dom
Foto: IMAGO/Horst Galuschka (www.imago-images.de) | Sicherheitsmaßnahmen nach Terrorwarnung am Kölner Dom: Es besteht laut Bundesinnenministerium eine erhöhte Bedrohungslage durch islamistischen Terror.

Wegen Terrorgefahr gelten im Kölner Dom weiterhin erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Es besteht laut Bundesinnenministerium eine erhöhte Bedrohungslage im Bereich des islamistischen Terrorismus. Inzwischen haben das Domkapitel und die Kölner Polizei ergänzende Schutzmaßnahmen für den Dom bis zum Neujahrstag getroffen.

Lesen Sie auch:

Gottesdienste und Beichten sollen nach Sicherheitskontrollen weiterhin möglich sein. Touristische Besuche sind in den meisten Fällen nicht erlaubt – Dachführungen, Führungen durch die Ausgrabungen sowie Besuche der Schatzkammer und der Aussichtsplattform soll es etwa nicht geben. Schon vereinbarte Innenraumführungen werden allerdings stattfinden. Die erhöhte Vorsicht herrscht auch gerade mit Blick auf Silvester.

Polizei kontrolliert seit Heiligabend Dombesucher

Die Polizei kontrolliert seit Heiligabend die Besucherinnen und Besucher des Doms. Am Samstagabend hatte die Polizei die Kathedrale bereits mit Spürhunden durchsucht, nach eigenen Angaben jedoch nichts Auffälliges gefunden. Weil es wegen der aktuellen Sicherheitslage nicht möglich ist, Kerzen in der Kathedrale anzuzünden, bietet der Kölner Dom eine alternative Möglichkeit an. Neben dem Petersportal wurde am 26. Dezember ein Weihnachtsmarktstand mit einigen Kerzenbänken aus dem Dom aufgestellt. Dort können Kerzen für private Anliegen oder als Friedenszeichen für die Welt angezündet werden.

Hintergrund der Schutzmaßnahmen ist, dass Sicherheitsbehörden Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan einer islamistischen Gruppe auf den Kölner Dom und den Wiener Stephansdom erhalten hatten. Nach Angaben der Kölner Polizei bezogen sich die Hinweise auf Silvester, die Sicherheitsvorkehrungen wurden aber bereits für die Weihnachtsfeierlichkeiten erhöht. Die Polizei hat bei ihren Ermittlungen zur Gefahrenlage am Kölner Dom an Heiligabend eine Wohnung durchsucht und mehrere Männer in Gewahrsam genommen. Vier sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, einer bleibt zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam.

Die Polizeidurchsuchung mit Spezialeinheiten wurde bereits an Heiligabend durchgeführt, wurde aber erst jetzt bekannt. Vier der Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, einer bleibt bis mindestens zum 7. Januar zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam. Es handelt sich bei dem Verdächtigen nach Angaben der Kölner Polizei um einen 30-jährigen Tadschiken, zu dem „staatsschutzrelevante Erkenntnisse“ vorliegen.

Sprengstoffhunde durchsuchen Stephansdom

Der Wiener Stephansdom wird seit Samstag von der Polizei verstärkt beobachtet. Vor den Messen durchsuchten Sprengstoffhunde den Dom, der auch das bekannteste Wahrzeichen Österreichs und ein Touristenmagnet ist. Die Polizei kontrollierte stichprobenartig Ausweise und Rucksäcke von Besuchern.

Zuvor waren drei Terrorverdächtige in einer Flüchtlingsunterkunft in Wien-Ottakring festgenommen worden. Über die drei Personen, die nicht geständig sind, wurde wegen Flucht-, Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr U-Haft verhängt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit, ob das Trio mit der Terrorgruppe „Islamischer Staat, Provinz Khorasan“ in Verbindung steht.  DT/chp/sba

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Bundesministerium des Innern Kölner Dom Terrorgefahr

Weitere Artikel

Nach den Terrorwarnungen steht der Kölner Dom Touristen wieder offen. Bilanz einer ungewöhnlichen Weihnachtszeit.
10.01.2024, 17 Uhr
Regina Einig

Kirche

2003 sprach Papst Johannes Paul II. einen Priester heilig, durch dessen geistliche Schule viele der Märtyrer gegangen waren: José María Rubio.
02.05.2024, 11 Uhr
Claudia Kock