Die deutsche Automobilindustrie steht vor einer ihrer größten Herausforderungen seit dem Wirtschaftswunder. Mit dem Hochlauf der Elektromobilität stünden 2025 "zwischen 29 Prozent und 36 Prozent der betroffenen Beschäftigten zur Disposition", also bis zu 221.000 Beschäftigte, warnt eine aktuelle Studie des Ifo-Instituts. Doch inmitten dieser Umbruchzeit zeigen gerade traditionelle Unternehmen wie Bosch und NGK, dass der Wandel mit den richtigen Werten und Strategien erfolgreich bewältigt werden kann.
Die Giganten der Zündtechnik im Wandel
Wenn es um Zündkerzen geht, führen zwei Namen die Liste der Weltmarktführer an: Bosch aus Deutschland und NGK aus Japan. Zündkerzen spielen in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor eine entscheidende Rolle, denn sie sorgen für eine Entzündung des Luft-Kraftstoff-Gemischs im Zylinder. Wie das AUTODOC Blog treffend erklärt: "So könnten die Zündkerzen Schwierigkeiten haben, das Luft-Kraftstoff-Gemisch zu entzünden. In der Folge würde der Motor unruhig laufen und der Kraftstoff nur noch unvollständig verbrannt werden."
Bosch, der Stuttgarter Technologiekonzern mit weltweit rund 417.900 Mitarbeitenden, kämpft derzeit mit den Auswirkungen des Marktwandels. Der Technologiekonzern Bosch baut weltweit über 12.000 Stellen ab – allein in Deutschland sind mehr als 6.000 Arbeitsplätze betroffen, auch in Zukunftsbereichen wie Elektromobilität. Trotz dieser Herausforderungen investiert das Unternehmen massiv in die Zukunft: „In Europa werden 2030 nach unserer Einschätzung voraussichtlich 70 Prozent aller Neuwagen reine Elektroautos sein, in China und Nordamerika 40 bis 50 Prozent", prognostiziert Konzernchef Stefan Hartung.
Bosch Zündkerzen Bild bereitgestellt von AUTOERSATZTEILE
NGK, heute als Niterra bekannt, hat sich seit 1936 als Spezialist für Zündtechnik etabliert. Mit einem Anteil von rund 82 % am weltweiten Umsatz ist dies auch der größte Geschäftsbereich des Unternehmens. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 15.900 Mitarbeiter und erwirtschaftet mit seinen Aktivitäten in den Bereichen Automobil und Technische Keramik weltweit einen Jahresumsatz von rund 4,45 Milliarden Euro.
Christliche Werte als Kompass im Wandel
In der Automobilindustrie gibt es eine bemerkenswerte Bewegung, die oft übersehen wird: Seit 2013 besteht in Deutschland das Netzwerk «Christen in der Automobilindustrie» (CAI). Dazu gehören rund 150 Firmen der Branche wie Audi, Bosch, BMW, Continental, Daimler oder Volkswagen sowie mehr als 1500 Beschäftigte.
Die Vision dieser Initiative ist bemerkenswert: "Wir wünschen uns, dass Christen am Arbeitsplatz Beispiel geben für respektvollen Umgang untereinander und mit externen Partnern. Wertschätzung des Gegenübers und Aufrichtigkeit sollen zur Selbstverständlichkeit gehören". Diese Grundhaltung wird gerade in Krisenzeiten zum wichtigen Stabilisator.
Wie der Industriepfarrer Peer-Detlev Schladebusch betont: "Wer langfristig Wertschöpfung haben will, muss Leute haben, die Werte leben." Diese Erkenntnis gewinnt angesichts des tiefgreifenden Strukturwandels besondere Bedeutung.
Der schwierige Übergang zur Elektromobilität
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2023 hatten hierzulande 18,4 % bzw. 524.219 von insgesamt 2.844.609 neu zugelassenen Pkw einen Elektroantrieb. Der Übergang zur Elektromobilität erfolgt langsamer als erwartet, was traditionelle Zulieferer vor besondere Herausforderungen stellt.
E-Autos brauchen keine Zylinderköpfe, Kolben, Kraftstoffpumpen, Zündkerzen und Auspufftöpfe mehr. Diese einfache Tatsache verdeutlicht das Dilemma der traditionellen Zulieferindustrie. Besonders betroffen sind die mittelständischen Unternehmen, die oft seit Generationen Spezialisierte Komponenten für Verbrennungsmotoren herstellen.
Sozialverträgliche Transformation durch Werteorientierung
Die Lösung liegt nicht allein in der Technologie, sondern in der Art, wie Unternehmen den Wandel gestalten. "Wenn ich christlichen Werten und Auffassungen verpflichtet bin, dann habe ich ein Bild vom Menschen, das umfassender ist als das Bild des reinen Nutzenmaximierers. Dann weiß ich, dass der Mensch in sich auch auf Sinn und sozialen Anschluss aus ist", erklärt der Wirtschaftsethiker Ulrich Hemel.
Dieser Ansatz zeigt sich bereits in der Praxis: Bei Daimler gibt es weltweit 48 Gebetskreise mit über 1'400 Beschäftigten, die sich zum Firmengebet treffen, um für die Anliegen der Mitarbeiter und der Firma zu beten. Solche Netzwerke schaffen Vertrauen und Zusammenhalt in unsicheren Zeiten.
Strategien für die Zukunft
Erfolgreiche Unternehmen setzen auf mehrere Säulen:
Diversifikation und Innovation: Bosch investiert massiv in neue Geschäftsfelder. Im Geschäft mit Wärmepumpen und Klimageräten will sich der Technologiekonzern weltweit besser aufstellen. Der Konzern plant eine Übernahme im Wert von 7,4 Milliarden Euro.
Weiterbildung und Umschulung: Mit Umschulung und Fortbildung schon heute sollten die Unternehmen den Rückgang abfedern, empfehlen Experten.
Tabelle: Zukunftsperspektiven der Zündkerzenhersteller
Unternehmen | Mitarbeiter weltweit | Umsatz (Mrd. €) | Transformationsstrategie |
Bosch | 417.900 | 90,5 | Elektromobilität, Wärmepumpen, KI |
NGK/Niterra | 15.900 | 4,45 | Sensortechnik, Keramik, E-Mobilität |
Ein Weg mit Zukunft
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einer Zeitenwende. Doch die Erfahrung zeigt: Unternehmen, die auf starke Werte setzen und ihre Mitarbeiter als Menschen ernst nehmen, schaffen den Wandel erfolgreicher. 89 Prozent der für die Studie befragten Führungskräfte von Herstellern und Zulieferern sehen in Nachhaltigkeit ein zentrales Element ihrer Geschäftstätigkeit.
Die Zündkerze als Symbol ist dabei durchaus treffend: Auch wenn sich die Technik wandelt, braucht jede Transformation den entscheidenden Funken. In der deutschen Automobilindustrie können christliche Werte und soziale Verantwortung genau diesen Zündfunken für eine erfolgreiche und menschliche Zukunft liefern.
Der Weg ist nicht einfach, aber er ist gangbar – wenn Unternehmen, Politik und Gesellschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen und dabei nie vergessen, dass hinter jeder Kennziffer Menschen mit Familien und Träumen stehen.
Fazit: Die traditionellen Zündkerzenhersteller wie Bosch und NGK stehen symbolisch für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland. Ihr Erfolg bei der Transformation zur Elektromobilität hängt davon ab, ob sie technische Innovation mit sozialer Verantwortung und christlichen Werten verbinden können. Die ersten Schritte sind gemacht – jetzt gilt es, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen.