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Österreich: Frauen arbeiten mehr als Männer

Eine Zeiterhebungsstudie zeigt eindeutig, dass Frauen insgesamt mehr arbeiten als Männer, ganz besonders in der intensiven Kinderbetreuungsphase.
Frau mit Wäschekorb
Foto: IMAGO/imageBROKER/Oleksandr Latkun (www.imago-images.de) | Frauen in Paarhaushalten erledigen rund zwei Drittel der Kinderbetreuung und doppelt so viel Hausarbeit wie Männer.

In Österreich arbeiten Frauen mehr als Männer, wenn außerhäusliche Erwerbsarbeit, Haushalt und Familienarbeit mit einberechnet werden. Das ist das Ergebnis einer Zeitverwendungserhebung 2021/22 von Statistik Austria, die Informationen über Tagesabläufe von Personen enthält. Im Rahmen der Studie wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Ausmaß ihres Beitrages an Kinderbetreuung und Haushalt befragt. Die Ergebnisse beruhen daher auf Selbsteinschätzung. Insgesamt wurden 4.342 Haushalte befragt. 

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Frauen in Paarhaushalten erledigen rund zwei Drittel der Kinderbetreuung und doppelt so viel Hausarbeit wie Männer, auch unabhängig vom Haushaltseinkommen und der finanziellen Beteiligung am Haushaltseinkommen sowie vom Erwerbsausmaß. Generell gilt: Je jünger das jüngste Kind im Haushalt ist, desto mehr Zeit wird für Kinderbetreuung benötigt. Ist das jüngste Kind im Haushalt unter drei Jahren, wenden erwachsene Frauen durchschnittlich täglich vier Stunden und zwölf Minuten für Kinderbetreuung auf, während Männer durchschnittlich eine Stunde und 34 Minuten sich der Kinderbetreuung widmen. 

Frau übernimmt rund zwei Drittel der Hausarbeit

Auch bei gleichem Erwerbsausmaß der Frau und ihres Partners übernimmt die Frau rund zwei Drittel (64 Prozent) der Hausarbeit und der Mann rund ein Drittel. Sogar wenn die Frau ein höheres außerhäusliches Erwerbsausmaß bewältigen muss, investieren sie mehr als die Hälfte in die Hausarbeit. In Paarhaushalten ohne Kind(er) erledigen Frauen durchschnittlich 62,7 Prozent und Männer 37,3 Prozent der Hausarbeit, in Paarhaushalten mit Kindern übernehmen Frauen 70 Prozent der Hausarbeit.

Für die österreichische Familienministerin Susanne Raab waren die Ergebnisse der Studie erwartbar. Sie fühle sich nun bestätigt, Frauen und Mütter weiter zu entlasten und Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte Aufgabenteilung zu schaffen. Dazu brauche es gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengungen wie den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung.  DT/api

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