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Gynäkologe: Transgender-Agenda wendet sich gegen die Familie

Johannes Huber sieht in der Transgender-Ideologie einen Hauptgrund für den sprunghaften Anstieg an jungen Menschen mit Geschlechtsdysphorie.
Jugendlichen, die über ihre Geschlechtsidentität nachdenken, solle man laut Johannes Huber mit Empathie begegnen.
Foto: IMAGO/Hodei Unzueta (www.imago-images.de) | Jugendlichen, die über ihre Geschlechtsidentität nachdenken, solle man laut Johannes Huber mit Empathie begegnen.

Für den österreichischen Gynäkologen Johannes Huber strebt die Transgender-Ideologie eine Gesellschaft an, in der die Familie nicht mehr gewünscht ist. Vor etwa 25 Jahren richtete Huber am Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) die erste Transgender-Ambulanz mit akademischem Anspruch im deutschsprachigen Raum ein. Damals habe es vereinzelte Fälle von Patienten gegeben, die in ihrer Geschlechtsidentität verunsichert waren und Hilfe suchten. „Mittlerweile hat der Wunsch nach Geschlechtsumwandlung oder ‚Geschlechtsanpassung‘ enorm zugenommen“, beobachtet der Theologe und Mediziner im „Tagespost“-Interview. „Medien und Politik erwähnen die Probleme, die eine Geschlechtsumwandlung oft mit sich bringt, kaum oder nicht ausführlich genug“, vermutet Huber als eine der Ursachen für den sprunghaften Anstieg von Fällen. Die Transgender-Ideologie sei außerdem Teil einer „Anti-Familienpolitik“, die sich jedoch, so glaubt Huber, nicht durchsetzen werde, denn der Wunsch nach Kindern und Familie sei in den meisten Menschen fest verankert.

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Keine Langzeitstudien für die Einnahme von Pubertätsblockern

Von 1992 bis 2011 war Professor Huber Leiter der klinischen Abteilung für gynäkologische Endokrinologie im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH). Er ist als Arzt für Geburtshilfe und Frauenheilkunde in eigener Praxis tätig. Dazu ist er Autor zahlreicher Fachbücher und hält als Experte Vorträge, unter anderem zu Transgender-Themen. Im „Tagespost“-Interview spricht er über die Risiken von Pubertätsblockern und medikamentöser Geschlechtsumwandlung – ein Begriff, der medizinisch inkorrekt sei, denn „die Chromosomen, die Erbinformation, die auch das Geschlecht beinhaltet, ändern sich schließlich nicht“. Huber weist darauf hin, dass weder für Pubertätsblocker noch für medikamentöse Transgenderbehandlungen Langzeitstudien vorliegen. Eltern und Jugendliche warnt er vor einer vorschnellen Einnahme von Pubertätsblockern, die bereits irreversible Folgen haben können. Huber fürchtet, dass das Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland eine hohe Anzahl medizinischer Interventionen zur Folge haben könnte. 

Fragen zur Geschlechtsidentität mit Empathie begegnen

Das geplante Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland möchte auch Jugendlichen ab 14 Jahren eine selbständige Änderung des Geschlechtseintrags per Sprechakt beim Standesamt ermöglichen – ohne verpflichtende Beratung oder fachliche Begutachtung. Sollten die Eltern dem nicht zustimmen, könnte nach aktuellem Stand des Gesetzesvorhabens das Familiengericht eingeschaltet werden.
Laut dem Gynäkologen sei es in der fluiden Phase der Pubertät nicht unnormal, wenn sich Jugendliche Fragen zu ihrer Geschlechtsidentität stellten. Dem sei mit Empathie, ohne äußerem Druck und gegebenenfalls mit einer Gesprächstherapie und neutraler Beratung zu begegnen. „Man sollte die Beratung bezüglich der Änderung der Geschlechtsidentität meiner Meinung nach nicht einschränken, sondern intensivieren, zum Wohle der Kinder und Jugendlichen“, fordert Huber. DT/fha

 

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Das vollständige Interview mit dem Gynäkologen und Transgender-Experten Johannes Huber lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

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