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Wim Wenders: „Der Geruch des Rheins ist meine tiefste Kindheitserinnerung“

Im „Tagespost“-Interview spricht der deutsche Starregisseur über seinen neuen Film „Anselm – Das Rauschen der Zeit“ und die Magie der Kindheit.
Regisseur Wim Wenders. Im Interview mit der "Tagespost" spricht Wenders unter anderem über seinen kommenden Film.
Foto: Stefanie Rex (dpa) | Regisseur Wim Wenders. Im Interview mit der "Tagespost" spricht Wenders unter anderem über seinen kommenden Film.

Er gehört zu Deutschlands bedeutendsten auch international anerkannten Filmregisseuren – und verrät im Interview mit der „Tagespost“, wie sein jüngstes Filmprojekt, eine Dokumentation über den Künstler Anselm Kiefer, das Licht der Welt erblickte: Die Rede ist von Wim Wenders, dessen Film „Anselm – Das Rauschen der Zeit“ in den Kinos zu sehen ist. 

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Ein Film, der 30 Jahre „in der Mache“ war

„Wir trafen uns erstmals im Februar 1991, als ich in Berlin meinen Film ‚In weiter Ferne, so nah!‘ schnitt“, erinnert sich der vielfach preisgekrönte Regisseur im Interview mit José Garcia an seine erste Begegnung mit Anselm Kiefer. In Wenders‘ damaligem Berliner Lieblingsrestaurant, dem „Exil“, steckte der Filmemacher gemeinsam mit einem der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart die Köpfe zusammen und unterhielt sich mit ihm buchstäblich über Gott und die Welt: Denn die gemeinsame Kindheit sowohl in der Trümmerlandschaft Nachkriegsdeutschlands als auch das Aufwachsen in Rheinnähe verband die beiden Kreativen schnell miteinander und weckte Lust auf ein gemeinsames Projekt – doch erst 30 Jahre sollte es soweit sein, diesen langgehegten Wunsch in die Tat umzusetzen.

Doch das Warten dürfte sich gelohnt haben: Denn Wenders‘ Dokumentarfilm „Anselm“, von diesem in 3D gedreht, handelt nicht nur von Anselm Kiefers Lebensweg, sondern entführt den Zuschauer auch in das sogenannte „Kiefer-Universum“ – genauer gesagt in dessen Arbeits- und Wohnungskomplex im südfranzösischen Barjac, wo Wenders nach eigenen Angaben zehn Stunden damit verbrachte, Kiefers „Kunstwerke, das Amphitheater, die Häuser und auch die Hochhäuser, die er ‚Himmelspaläste‘ nennt, zu erkunden.“ Und er ergänzt: „Mein Ziel war es, die Zuschauer auf eine faszinierende Reise mitzunehmen, ohne den Film zu überladen, da ich aus Erfahrung wusste, dass zu viel Material die Qualität beeinträchtigen kann.“ DT/sta

 Was Wim Wenders über sein Verhältnis zu Anselm Kiefer sowie über die grundsätzliche Macht der Kindheitserinnerungen zu erzählen hat, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

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