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Cary Grant zum 120. Geburtstag: Die Eleganz in Person

Niemand verkörperte Witz und Stil wie die britisch-amerikanische Filmlegende.
Der Schauspieler Cary Grant im Jahr 1955
Foto: HA (imago stock&people) | Dem am 18. Januar 1904 im englischen Bristol geborenen Grant gelang es, über 30 Jahre lang zu den populärsten Filmstars in Hollywood zu gehören.

Egal, ob unter der Regie von Alfred Hitchcock und Howard Hawks oder gemeinsam vor der Kamera mit Grace Kelly, Katherine Hepburn, Ingrid Bergman sowie Doris Day: In Hollywoods sogenannter „goldener Ära“ von den 1930er- bis in die 1960er-Jahre war Archibald Alec Leach - besser bekannt unter seinem Künstlernamen Cary Grant – so etwas wie der Goldjunge eben dieser Zeit. 

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Denn in über 77 Filmen, unter denen sich zahlreiche Filmklassiker befinden, avancierte der britisch-amerikanische Schauspieler zu einem der beliebtesten Filmstars aller Zeiten.

Der schönste Mann Hollywoods

Dem am 18. Januar 1904 im englischen Bristol geborenen Grant gelang es, über 30 Jahre lang zu den populärsten Filmstars in Hollywood zu gehören. Aufgrund seines großen schauspielerischen Talents konnte er sowohl in Komödien als auch in Thrillern überzeugen und setzte sein umwerfendes Aussehen vielfach dafür ein, um in die Rolle des selbstironisch-eleganten Weltmannes zu schlüpfen. 

Die Filmkritikerin Pauline Kael schrieb einmal über die Ausstrahlung Grants: „Männer möchten so sein wie er und Frauen wollen mit ihm zusammen sein“ – eine Feststellung, die den privat und im Umgang mit Schauspielkollegen eher bescheiden auftretenden Grant einmal zu dem Satz verleitete: „Alle wollen so sein wie Cary Grant – ich wünschte, mir gelinge dies auch ab und zu.“

Vom englischen Bristol in den Filmolymp

Grant, der in eine zerrüttete Vaudeville-Familie hineingeboren wurde, kam schon früh mit den „Brettern, die die Welt bedeuten“ in Berührung: Bereits als Kind und Jugendlicher versuchte er sich als Pantomime und Akrobat, verließ mit 13 Jahren die Schule und trat in Shows und Musicals in London auf. 1920 übersiedelte er in die USA und konnte in New York zunächst als Vaudeville-Künstler, später als Broadway-Schauspieler überzeugen.

Nachdem er jedoch 1931 in Hollywood von dem Filmstudio Paramount unter Vertrag genommen wurde und sich auf Anraten des Studios seinen wohlbekannten Künstlernamen zulegte, begann eine rauschende Filmkarriere: So schuf Alfred Hitchcock mit Grant in der Hauptrolle die Filmklassiker „Verdacht“ (1941), „Berüchtigt“ (1946), „Über den Dächern von Nizza“ (1955) und „Der unsichtbare Dritte“ (1959). Auch mit Komödien wie „Leoparden küsst man nicht“ (1938), „Die Nacht vor der Hochzeit“ (1940) und „Arsen und Spitzenhäubchen“ (1944) war Grant erfolgreich – die Thrillerkomödie und Hitchcock-Hommage „Charade“ von 1963, in der Grant neben seiner Filmpartnerin Audrey Hepburn noch einmal eine Art „Best of Cary Grant“ auf der Leinwand ablieferte, gehörte zu seinen letzten Filmen.

Erfolgreicher Geschäftsmann - unter Verschluss gehaltenes Privatleben

Sein Privatleben hielt der zweifach für den Oscar nominierte und 1970 mit dem Ehrenoscar ausgezeichnete Grant weitestgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Insgesamt fünf Mal war Hollywoods begehrtester Schauspieler, der politisch zu den US-Republikanern zählte, verheiratet – Mutmaßungen über eine mögliche bisexuelle Orientierung Grants wurden im Laufe der Jahrzehnte immer wieder erhoben und ebenso energisch von seiner Familie dementiert.

Parallel zur Schauspielerei konnte sich Grant als erfolgreicher Geschäftsmann und Immobilienmakler etablieren - er galt als einer der reichsten Stars in Hollywood und gehörte zeitweise der Geschäftsführung des Kosmetikkonzerns Fabergé an.

Für seine Tochter beeendete Grant seine Filmkarriere

Zudem gilt es als gesichert, dass Grant im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung mit dem später als Droge kategorisierten Halluzinogen LSD in Berührung kam und diese Erfahrung als positiv empfand. Und ebenso wahr ist es, dass er sich anlässlich der Geburt seiner Tochter Jennifer, seines einzigen Kindes, im Jahr 1966, dafür entschied, seine Filmkarriere zu beenden.

Somit kann seine Tochter, die bis zum Tode ihres Vaters im Jahr 1986 mit diesem eng verbunden blieb später ebenfalls zur Schauspielerei fand, etwas von sich behaupten, was sich Millionen von Frauen auf der ganzen Welt wohl nur zu gerne gewünscht hätten: Dass Cary Grant sein ganzes bisheriges Leben für sie aufgab, nur um sich ihr widmen zu können.

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