Einen Verkaufspreis von 45,4 Millionen Dollar erzielte im New Yorker Auktionshaus Sotheby‘s unlängst das Gemälde „Christus als Schmerzensmann mit Engelsnimbus“ von Sandro Botticelli (1445-1510) – ein bislang eher wenig beachtetes Spätwerk des florentinischen Renaissancekünstlers, der seinen Nachruhm wohl in erster Linie seiner „Geburt der Venus“ verdankt.
Spektakuläre Preise auf dem Kunstmarkt
Bilder mit christlichen Motiven erzielen immer wieder spektakuläre Preise auf dem Kunstmarkt. So wurde eine Darstellung des Kindermords zu Bethlehem von Peter Paul Rubens 2002 in London für 76,7 Millionen Dollar versteigert; keine offiziellen Angaben gibt es darüber, zu welchem Preis im Juli 2011 die „Darmstädter Madonna“ Hans Holbeins d.J. den Besitzer wechselte, Schätzungen gehen aber von 50 bis 70 Millionen Dollar aus.
Das ungebrochene, ja anscheinend sogar wachsende Interesse, das christlicher Sakralmalerei auf dem internationalen Kunstmarkt entgegengebracht wird, wirft gerade in einer Zeit, in der christliche Glaubensinhalte immer weniger gesellschaftliche Relevanz und Akzeptanz zu genießen scheinen, die Frage nach dem Evangelisierungspotential solcher Kunst auf. Im Jahr 2002 äußerte der damalige Kardinal Joseph Ratzinger in einer Ansprache bei einem Kongress der Gemeinschaft „Comunione e Liberazione“ in Rimini die Überzeugung, „die wahre Apologie des Christlichen, sein überzeugender Wahrheitsbeweis allem Negativen entgegen“ sei zum einen in den Heiligen zu finden und zum anderen in der „Schönheit, die der Glaube hervorgebracht hat“. DT