Als Clara Steinbrecher von der Gründung von Maria 1.0 erfuhr, boten sie und ihr Mann Felix gleich Unterstützung an. Bald waren beide über verschiedene WhatsApp-Gruppen mit der Initiative vernetzt. Ihr eigener Platz bei Maria 1.0 sollte sich erst mit der Zeit herauskristallisieren, als bei der Gründerin Johanna Stöhr nach der Geburt des dritten Kindes die Zeit knapp wurde.
Auf der Suche nach einer Nachfolgerin fiel die Wahl auf Clara Steinbrecher. Seit Anfang Mai leitet die 23-jährige Studentin die Initiative, zu der inzwischen dreitausend Unterstützer gehören.
Maria 2.0 wird auch von kirchenfernen Menschen unterstützt
Worin liegt die Stärke von Maria 1.0? „Wir können für Frauen in der Kirche sprechen“, antwortet Clara Steinbrecher. Maria 2.0 werde auch von kirchenfernen Personen unterstützt, denen es um Geschlechtergerechtigkeit, aber nicht um den christlichen Glauben gehe. In der Frauenquote sieht die junge Frau keine Errungenschaft, im Gegenteil: Gleichbehandlung der Geschlechter im Beruf sei zwar wichtig, entscheidend solle aber die Qualifikation sein.
Dass Papst Franziskus nun einen weltweiten synodalen Prozess beginnen will, könnte den Synodalen Weg in Deutschland „ins Wanken bringen“ und auch „gewisse Luxussorgen“ im deutschen Katholizismus relativieren. Umdenken ist ihr wichtig, denn in einer Glaubensgemeinschaft solle es nicht um Forderungen gehen, sondern um das Erkennen. Den langen Atem traut sie sich zu: „Ich bin nicht so harmoniebedürftig, dass ich notwendige Klärungen nicht zu Ende bringe“. DT/REG
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