Nach sechs Monaten Arbeit und noch vor Beginn des Heiligen Jahres kann Michelangelos Pieta sich ganz neu sehen lassen. Die Arbeiten am Glasschirm in der Kapelle der Pietà im Petersdom sind abgeschlossen. Wie Vatican news am Freitag mitteilte, bietet das neue, größere Glas nicht nur ein um 100 Prozent erweitertes Sichtfeld auf die Skulpturengruppe.
Es besteht auch aus neun bruch- und kugelsicheren Scheiben von höchster Qualität und schützt die Pietá nun sowohl vor manuellen Angriffen als auch Feuerwaffen; es soll Umwelteinflüssen wie dem atmosphärischen Druck, Erdbeben und dem Druck von Menschenmassen standhalten können.
Nach Anschlag musste die Pieta hinter eine Glaswand
Die von italienischen Banken und Firmen finanzierte Restaurierung reiht sich ein in die Vorbereitungsarbeiten für das heilige Jahr 2025. Erhöht worden ist die Dicke des Glases von 19 auf 24,5 Zentimeter. Für eine höhere Widerstandsfähigkeit wurde das Glas zudem thermisch gehärtet. Erstmals bekam das Kunstwerk 1973 einen Schutz, nachdem das Werk 1972 bei einem Anschlag schwer beschädigt worden war - weshalb sie überhaupt hinter eine Glaswand verschwand.
Michelangelo hat die Pietà mit 23 Jahren geschaffen. Es ist die einzige Skulptur, die er signiert hat: von der Schulter der Jungfrau hängt ein Band mit der Inschrift herab. Im Zuge der Arbeiten wurden auch zwischen 1629 und 1632 von Giovanni Lanfranco gemalte Fresken restauriert und das gerippte Glasfenster an der Rückwand gesichert. DT/dsc
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