Was ist katholisch? Für viele das Römisch-Katholische mit seinen Eigenheiten und Reizthemen: Papst- und Männerkirche, Traditionalismus, unsägliche Skandale, Selbstgenügsamkeit. Als einziger Weg, die Kirche über Wasser zu halten, gilt Modernisierern Progressivität, das visionäre Nach-vorne-Ausgreifen, um das Jetzt zu erobern, auf Augenhöhe mit gesellschaftlicher und politischer Correctness. Die Kirche müht sich, doch wird vielen nie modern genug sein.
Kirche existiert nie anders als catholica
Für die anderen ist Katholisch das genaue Gegenteil! Also Wiedergewinnen des Katholischen durch rückwärtsgewandten Konservativismus, der so das Ewige vor der Zeit retten will. Doch das Katholische erstarrt hier wie Lots Frau zur leblosen Salzsäule. Es ist Selbstbetrug, weil Kirche nie anders als catholica existiert, in der Zeit, in die hinein sie sich inkarnieren muss. Sie hat die Wahrheit des Evangeliums an alle Menschen so zu verkünden, dass sie es verstehen können.
Die Missbrauchskrise zeigt beiden Lagern ihre Grenzen auf
Gut möglich, dass beide Bewegungen, Progressivität wie Konservativität, ohne dass sie es selbst bemerken, ihren eigenen Mangel aufdecken, so wie alle zentrifugalen Bewegungen eine Dynamik weg von der Mitte in sich tragen. Gerade die derzeit wieder zum Vorschein kommende Missbrauchskrise hat beiden Lagern ihre Grenzen deutlich aufgezeigt. Weder Progressive noch Konservative können für sich reklamieren, für das Katholische zu stehen.
Warum dies der Fall ist, und worin der Mangel von Progressiven wie Konservativen besteht, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 06. September. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.
DT