Nach den US-amerikanischen, britischen und französischen Luftangriffen auf syrische Ziele hat der Moskauer Patriarch Kyrill telefonischen Kontakt mit Papst Franziskus, dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios sowie den orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Alexandrien und Jerusalem aufgenommen. Er habe diese Initiative gesetzt, weil die Christen bei dem, was in Syrien geschieht, "nicht beiseite stehen können", betonte Kyrill laut Angaben seines Patriarchats. Das Christentum sei im Nahen Osten entstanden, Konflikte in diesem Raum stellten immer auch eine Bedrohung für die christliche Präsenz dar.
Im Telefonat mit Papst Franziskus sei die gemeinsame Sorge über die Situation in Syrien im Mittelpunkt gestanden, man habe darüber gesprochen, wie die Christen die Situation so beeinflussen können, "dass die Gewalt aufhört, der Krieg stoppt und es nicht mehr so schreckliche Opfer gibt". Wie der Pressesprecher des Patriarchen, Aleksander Wolkow, vor Journalisten ergänzend mitteilte, sei das Telefonat zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill in einem "guten Klima des gegenseitigen Verständnisses" verlaufen; man habe vereinbart, die Kontakte im Hinblick auf Syrien fortzusetzen.
Patriarch Kyrill betonte, er sei "zufrieden" über die Gespräche mit dem Papst und den anderen Patriarchen. Jeder der Gesprächspartner habe seiner Sorge volles Verständnis entgegengebracht. Es gebe den Wunsch, die Konsultationen fortzusetzen, um zu versuchen, die Situation zu beeinflussen. Die Kirche müsse im Weltmaßstab ihre Rolle wahrnehmen, Frieden und Gerechtigkeit zwischen den Völkern zu verkünden. Weil die Kirche außerhalb jeder politischen Verflechtung und des politischen Kampfes stehe, könne sie mit allen sprechen.
DT/KAP
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe