Bischof Joseph Strickland, der frühere Bischof von Tyler, Texas, hat sich in einem offenen Brief zu seiner Absetzung positioniert. Laut Strickland wurden ihm gegenüber keine administrativen Probleme oder Anschuldigungen des Missmanagements als Gründe für seine Absetzung angeführt. „Die Gründe, die man mir mitteilte, schienen sich hauptsächlich darauf zu beziehen, dass ich die Wahrheit über unseren katholischen Glauben sage“, so Strickland in dem Brief, den er Ende November auf seiner Website veröffentlichte. Weiter schienen sich die Gründe auf seine Warnungen gegen Themen der Weltsynode zu beziehen, sowie darauf, „nicht an der Seite seiner Mitbrüder zu stehen, indem ich die Kirche und ihre unabänderliche Lehre verteidigte“.
Laut Strickland sei weiter vorgebracht worden, dass er das päpstliche Motu Proprio „Traditionis Custodes“ nicht implementiert habe. „Traditionis Custodes zu implementieren, hätte bedeutet, einen Teil meiner Herde ungefüttert und unbehütet zu lassen“, so der Bischof und betonte, zu seinen Handlungen zu stehen, da sie notwendig gewesen seien, um seine Herde zu beschützen und das Glaubensgut zu verteidigen. „Mein Hauptverbrechen scheint immer darin gelegen zu haben, das Licht auf die Dinge zu werfen, die andere versteckt wissen wollten“, so Strickland weiter. Der Bischof wies die Leser dazu an, die Kirche nicht zu verlassen und ermutigte sie zum Gebet, zur Anbetung und zum Empfang der Sakramente.
Als Franziskus Strickland Anfang November absetzte, hatte der Vatikan keine Gründe angegeben. Eine apostolische Visitation hatte, laut einer Quelle des National Catholic Registers, die Aktivität des Bischofs in den sozialen Medien sowie Fragen des Missmanagements der Diözese untersucht. DT/sdu
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