Papst auf Rückflug

Franziskus: Benedikts Tod wurde instrumentalisiert

Es habe keine Probleme zwischen ihm und dem emeritierten Papst gegeben, so Franziskus: „Ich konnte mit Papst Benedikt über alles reden.“
Franziskus: Benedikt war nicht verbittert
Foto: IMAGO/Us Vatican Media (www.imago-images.de)

Nach Ansicht von Papst Franziskus ist der am Silvestertag 2022 verstorbene emeritierte Papst Benedikt XVI. nach seinem Tod instrumentalisiert worden. Es habe Leute gegeben, so Franziskus auf dem Rückflug von seiner Reise in den Kongo und den Südsudan, die „Punkte für ihre Seite erzielen wollten“. „Wer einen „so guten, gottesfürchtigen Menschen“ wie Benedikt instrumentalisiere, handle jedoch unethisch.

Bei einigen Entscheidungen konsultiert

Solche Menschen würden einer Partei angehören, aber nicht der Kirche, so der Papst weiter. Man sehe überall die Tendenz, theologische Positionen zu Parteien zu machen. „Diese Dinge werden von selbst in sich zusammenstürzen – oder auch immer so weitergehen, wie es schon so oft in der Geschichte der Kirche geschehen ist.“ 

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Franziskus betonte auch, dass er Benedikt XVI. gerne um Rat gefragt habe. „Ich konnte mit Papst Benedikt über alles reden– auch, um gegebenenfalls meine Meinung zu ändern.“ Der Emeritus sei immer an seiner Seite gewesen, „unterstützte mich, und wenn er mit irgendetwas Schwierigkeiten hatte, sagte er es mir und wir redeten darüber“. Es habe keine Probleme zwischen ihnen gegeben, so Franziskus. „Ich habe ihn in der Tat bei einigen Entscheidungen, die zu treffen waren, konsultiert, und er stimmte zu.“ Von welchen konkreten Entscheidungen die Rede sei, erwähnte er nicht.

Franziskus: Benedikt war nicht verbittert

Franziskus erzählte auch eine Anekdote, wie er von einer „Person, die sich für einen großen Theologen hält“, beim emeritierten Papst aufgrund einer würdigenden Äußerung über die Zivilehe von gleichgeschlechtlichen Paaren „angeschwärzt“ worden sei. Dabei ging es um die Frage rechtlicher und sozialer Absicherung. Benedikt habe sich über den Sachverhalt von vier hochrangigen Theologen aufklären lassen, betonte Franziskus. „So war die Geschichte aus der Welt.“ 

Er habe die Geschichte erzählt, so der Papst, um deutlich zu machen, wer Papst Benedikt war. Nach seinem Rücktritt sei Benedikt nicht „verbittert“ gewesen, wie es von vielen dargestellt worden sei.  DT/mlu

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