Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Relativierter Religionsunterricht

Deutsche Bischöfe patzen in Reli

Das Papier „Richtlinien zu den Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule“ verfehlt den Standpunkt des Glaubens.
Wie sieht der Religionsunterricht von morgen aus? Michael Karger ist angesichts der neuen Richtlinien der Bischofskonferenz skeptisch.
Foto: IMAGO/Detlef Heese (www.imago-images.de) | Wie sieht der Religionsunterricht von morgen aus? Michael Karger ist angesichts der neuen Richtlinien der Bischofskonferenz skeptisch.

Die von der Deutschen Bischofskonferenz kürzlich veröffentlichten „Richtlinien zu den Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule/Primarstufe“ relativieren nach Auffassung von Religionslehrern Glaubensinhalte und -fragen und verabsolutieren einen eher vagen Kompetenzbegriff als Lernziel. An erster Stelle der angeführten inhaltlichen Kompetenzen steht nicht die Gottesfrage, sondern firmieren „Mensch und Welt“. Unter den natürlich nur exemplarisch verstandenen Themen wird von der „Verantwortung für das eigene Leben, die Gestaltung der Gesellschaft“ gesprochen. Verantwortung vor Gott als Antwort auf seinen Ruf ins Dasein fehlt. Wobei doch für den Menschen erst der Perspektivwechsel, sein Leben als Geschenk und Berufung zur Antwort zu verstehen, den religiösen Standpunkt ausmachen würde.

Lesen Sie auch:

Glaubensstandpunkt verfehlt

Es genügt zu „ermutigen“, sich „mit anderen über die Bedeutung von Glauben und Nichtglauben für das eigene Leben“ auszutauschen. Mit diesem Standpunkt außerhalb der Glaubensentscheidung wird deutlich, dass die Kompetenz rein formal zu verstehen ist jenseits der Wahrheitsfrage. Grundsätzlich gilt, dass Fragen nach der Funktion von etwas einen Bezugsrahmen voraussetzen, um beantwortet werden zu können. Erst unter der Voraussetzung der Existenz des allmächtigen, allwissenden, guten und heiligen Schöpfers des Himmels und der Erde wird die Frage nach der Bedeutung von Glaubensaussagen sinnvoll. Unter der Perspektive seiner Nichtexistenz verlieren sie ihren Sinn, oder sie werden Funktionen von etwas anderem. Darum verfehlt die Kompetenzorientierung des Religionsunterrichts den Glaubensstandpunkt. DT/reg

Lesen Sie die ausführliche Analyse der neuen Richtlinien für den Religionsunterricht in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

Themen & Autoren
Vorabmeldung Bischof Deutsche Bischofskonferenz Religionsunterricht

Weitere Artikel

Meine Freunde hielten mich für verrückt, als ich im Unterricht die Papstwahl behandeln wollte, schreibt unsere „Junge Feder". Aber für die Kinder war das der Renner.
27.05.2025, 07 Uhr
Hanna Górska
Das Papier der deutschen Bischöfe „Richtlinien zu den Bildungsstandards für den katholischen Religionsunterricht in der Grundschule“ verfehlt den Standpunkt des Glaubens.
25.08.2024, 07 Uhr
Michael Karger

Kirche

Alle seine pfarrlichen Kitas durch den neuen Träger „Katholino“ verwalten, das plant das Erzbistum Köln. Damit mehr Zeit zum Spielen bleibt.
13.10.2025, 17 Uhr
Elisabeth Hüffer